Heimtaverein Gräfenhausen-Schneppenhausen präsentiert seine Räume

Der Heimatverein präsentiert seine Räume im Ohlyturm und eine Ausstellung; hier hantiert Waltraud Dumke an einem rund 100 Jahre alten Roeder-Ofen, Günther Kannengießer blättert in einem historischen Buch. Foto: Karl-Heinz Bärtl  Foto: Karl-Heinz Bärtl
© Foto: Karl-Heinz Bärtl

Eine kleine Universalausstellung präsentierte der Heimtaverein Gräfenhausen-Schneppenhausen am Sonntag in seinen Räumen im Turmbau im Ohlystift.Ein Teil zeigte eine...

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GRÄFENHAUSEN. Eine kleine Universalausstellung präsentierte der Heimtaverein Gräfenhausen-Schneppenhausen am Sonntag in seinen Räumen im Turmbau im Ohlystift.

Ein Teil zeigte eine Küche, wie sie früher war. Das Alter des Herdes der Firma Roeder ist inzwischen bekannt. „Mittlerweile wissen wir, dass der Herd 100 Jahre alt ist“, sagte Günther Kannengießer, Zweiter Vorsitzender des Heimatvereins. Roeder war ein Darmstädter Hersteller, der bis 1965 Herde produzierte. Der Herd im Museum wurde mit Kohle befeuert und es gab für ihn „Hardware-Upgrades“ (so würde man es heute formulieren). So konnte man die Herdplatten herausnehmen und anstelle derer ein Waffeleisen einhängen. Auf dem Herd steht auch ein Topf mit einer Kurbel. „Da wurde Gerste drin geröstet“, erklärt Günther Kannengießer.

Neben Puppenstuben und einem Wohnzimmer vermitteln alte Schulbänke mit Löchern für Tintenfässer, wie eng einst die Kinder saßen.

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Teil der Schulausstellung sind auch Ordner mit historischen Klassenfotos. Der Gräfenhäuser Wolfgang Bormet studiert ein Klassenfoto des Jahrgangs 1950/1951 und hilft, die Schülernamen zu vervollständigen. „Die Lehrerin war das Fräulein Trautmann“, erinnerte er sich, während er dem Foto Namen zuordnet.

Es gibt auch Unikate in der Ausstellung, wie den Wetterhahn. Der stand über hundert Jahre auf der Gräfenhäuser Kirche – bis ein Blitz seinen Schwanz abriss. „Der Hahn ist aber repariert worden“, zeigt Günther Kannengießer auf den neu angeschmiedeten Schwanz.

Die Ausstellung am Sonntag war allerdings noch die gleiche wie im November 2017. „Wir sind noch am schauen, was wir im Fundus haben“, sagte Günther Kannengießer. Unter anderem gehe es darum, die Gräfenhäuser Spezialitäten zu entdecken. „Dann wollen wir entscheiden, wie wir das Heimatmuseum ausrichten“, sagte Günther Kannengießer.

„Wir haben von der Kirche noch ein altes Uhrwerk und ein altes Ziffernblatt“, nennt Kannengießer Beispiele für Dinge im Fundus. Das Ziffernblatt habe 1,60 Meter Durchmesser und für das Uhrwerk suche man noch jemanden, der das preiswert restaurieren könne.

Da der Heimatverein in diesem Jahr 40 Jahre alt wird, arbeiten der Verein und Maxi-Jennifer Braun, die Archivarin der Stadt Weiterstadt, an einer Chronik zum Turmbau. „Der Treppenturm ist von 1555“, erinnerte Günther Kannengießer, „und das Hofhaus ist aus dem 18. Jahrhundert.“ Der Treppenturm ist das älteste weltliche Gebäude Gräfenhausens.

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Eine Besucherin vermisste das Ehrenbuch für die Gefallenen der Kriege, aber das wird erst wieder beim Tag der offenen Tür am 18. November (Volkstrauertag) ausgelegt.