Feuchter Keller sorgt für muffige Luft

Im Keller des historischen Turmbaus im Hof des Ohly-Stifts in Gräfenhausen wurde ein Feuchtigkeitsschaden entdeckt. Foto: Andreas Kelm
© Andreas Kelm

Als sie noch in der Opposition war, war es die SPD-Fraktion im Weiterstädter Stadtparlament, die bohrend nachfragte, wie es denn um die Sanierung des Turmbaus im Hof des...

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WEITERSTADT. Als sie noch in der Opposition war, war es die SPD-Fraktion im Weiterstädter Stadtparlament, die bohrend nachfragte, wie es denn um die Sanierung des Turmbaus im Hof des Gräfenhäuser Ohlystifts stand. Gerne wiesen die Sozialdemokraten darauf hin, dass der Treppenturm an dem Haus aus dem Jahr 1555 stamme und das älteste weltliche Gebäude Weiterstadts sei.

Nun ist es die inzwischen oppositionelle Alternative Liste Weiterstadt (ALW), die in Sachen Turmbau nachbohrt, auch wenn das Gebäude eigentlich inzwischen saniert ist. Denn wenn der Turmbau für die breite Öffentlichkeit geöffnet wird – er ist ja seit 2016 „Museum der Stadt Weiterstadt“, ehrenamtlich betreut vom Heimatverein Gräfenhausen-Schneppenhausen – wird das Treppenhaus einige Stunden vorher gelüftet. Weil es sonst deutlich nach muffigem Keller riechen soll.

Der Turmbau ist seit der Sanierung das neue Domizil des Heimatvereins. Im Hochparterre ist ein Multifunktionsraum, der von der Stadt gemietet werden kann, im ersten Stock ist die jeweilige Heimatvereinsausstellung und im Dachgeschoss sind die Vereinsräume mit Archiv, Nachschlagewerken und der Zeitungsartikelsammlung.

Vor zehn Monaten hatte die ALW-Fraktion also nachgefragt, warum es im Turmbaukeller feucht ist und die Farbe abblättert. Die Verwaltung erklärte, dass das Gebäude durch die Sanierung mit neuen feuerhemmenden Türen und dichten Fenstern im Kellergeschoss nun isolierter sei als vorher. Zudem könne man den bodenplattenlosen Keller mit seiner bis zu einem Meter dicken Mauer nicht gut abdichten; und wenn, dann würde das unverhältnismäßig teuer. Allerdings ist der Keller mit diesem speziellen Wasserschaden auch Lagerraum für den Heimatverein. Denn man sieht ja in einer Ausstellung nicht alle Exponate. „Ein Museum ist wie ein Eisberg“, sagt Vereinsvorsitzende Karin Klingler, da sieht man auch nur ein Siebtel.“ Man achte natürlich darauf, dass man im Keller keine Sachen lagere, die empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.

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Und nun ist es eigentlich an der Verwaltung zu bohren oder bohren zu lassen, denn in der Antwort der Stadt an die ALW-Fraktion wurde angekündigt, dass Löcher in die Wand kommen sollen und Ventilatoren eingebaut werden, damit sich die Luft austauschen kann.

Was und wann passieren wird, ist aber offen. Auf ECHO-Nachfrage während der Sommerferien informierte die Stadt darüber, dass sie an dem Thema dran sei. Und dass es Mitte Juli einen Ortstermin mit einem Architekturbüro und Anfang August dann einen neuen Sachstand geben werde. Am Montag teilte die Stadt nun mit, dass man mit dem Planungsbüro weiter im Gespräch sei und verschiedene technische Lösungen diskutiere und abwäge.