Fackellauf durch Gräfenhausen

Dass es das Rote Kreuz gibt, ist dem Schweizer Henry Dunant zu verdanken: 1859 organisierte er spontan eine Hilfsaktion für die bei der Schlacht von Solferino verwundeten Soldaten. Archivfoto: Oskar Eyb

Das örtliche DRK empfängt im Gedenken an die Schlacht von Solferino eine Fackel als „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“.

Anzeige

GRÄFENHAUSEN. Das Italienische Rote Kreuz veranstaltet jährlich rund um den 24. Juni einen Fackelzug (Fiaccolata) im Gedenken an die Schlacht von Solferino und die Geburtsstunde der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung.

Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes organisieren ebenfalls einen gemeinsamen Fackellauf, der durch ganz Deutschland verläuft, um am 24. Juni in Solferino anzukommen. Der Lauf startete am 9. Februar in Schleswig-Holstein, in diesem Jahr führt der Weg auch durch Gräfenhausen. Die Fackel wird am Samstag, 22. April, vom DRK Ortsverein Georgenhausen-Zeilhardt an das DRK Gräfenhausen übergeben. Geplant ist, am DRK-Heim das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ symbolisch in Form einer Kerze an ukrainische Flüchtlinge zu übergeben, die seit gut einem Jahr dort leben.

Danach geht es weiter ins Altenpflegeheim Ohlystift, hier wird ebenfalls eine Kerze übergeben, dann zum Rondell vor der Kirche zum DRK-Infostand. Zwischen 10.30 und 11.45 Uhr wird das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ an die Bürger verteilt, bevor die Fackel an den DRK Ortsverein Braunshardt übergeben wird. Zur Geschichte: Am 24. Juni 1859 beschloss Henry Dunant, in der Lombardei in Norditalien Kaiser Napoleon III aufzusuchen, um mit ihm zu verhandeln. In der Nähe der italienischen Stadt Solferino wurde er Zeuge der erschreckenden Zustände unter den Verwundeten nach einer Schlacht zwischen der Armee Österreichs und den Truppen Sardinien-Piemonts und Frankreichs. Zehntausende verwundete, sterbende und tote Soldaten lagen ihrem Schicksal überlassen auf dem Schlachtfeld. Er organisierte noch vor Ort Hilfe, so gut es ging, aber es fehlte an allem.

Gemeinsam mit Einheimischen rettete er unzählige Menschenleben. Basierend auf diesem Erlebnis entstand die weltweite Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Tausende Rotkreuzler reisen auch heute noch an, um den Jahrestag der Schlacht zu begehen.

Anzeige

Zusammen tragen sie das „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ von Solferino bis Castiglione delle Stiviere, derselbe Weg, den die Retter 1859 eingeschlagen hatten. Die „Fiaccolata“ in Solferino findet seit 1992 statt, 2023 jährt sich die Schlacht von Solferino zum 164. Mal.