Besucher der Erstauflage der Messe vermissen Grünpflanzen, finden aber internationale Leckereien. Der Veranstalter erläutert, dass es für Pflanzen ganz einfach zu heiß war.
BRAUNSHARDT. Ein „Garten- und Genussfest“ wurde am Wochenende im Schlosspark Braunshardt gefeiert. Das Event der VT-Veranstaltungsagentur aus Freiensteinau im Vogelsberg mit rund 100 Ausstellern aus acht Nationen könnte man als „internationalen Kunsthandwerksmarkt mit Street Food“ zusammenfassen. So gab es zum Beispiel Salami aus Piemont sowie Filzhüte, Tücher und Lavendel aus Südfrankreich, Gartenscheren aber auch Tücher zum Fensterputzen.
Die Putztücher fanden die Besucher Klaudia und Walter Henrich überzeugend. Sie landeten in ihrer Einkaufstasche. Die Veranstaltung sei gemütlich und ruhig, sagten sie. Den Besuch im Schloss Braunshardt haben sie mit einer Radtour aus Erzhausen verknüpft. Gespannt waren die beiden auch deshalb, weil sie den Schlosspark eigentlich vom Weihnachtsmarkt dort kennen. Auch bei der Garten- und Genussmesse stießen sie auf „sehr schöne Sachen“. Allerdings, da waren sich beide einig, sei der Gartenaspekt etwas zu kurz gekommen.
Ähnlich ging es einem Ehepaar aus Schneppenhausen. „Mich überrascht das vielseitige Angebot“, sagte der Mann. Aber er hätte sich gern über Topfpflanzen und Stauden informiert sowie über „Sachen für die verschiedenen Bereiche im Garten“. Also mehr Gartengeräte und Infos für Gartengestaltung.
„Es ist ganz viel zur Gartenverzierung da“, sagte seine Frau mit Blick auf frostsichere Keramikfiguren und Skulpturen und Stelen aus Eisen und Stahl. Sie fand aber, dass es zuviel Schmuck und Kleidung für Frauen auf der Veranstaltung gab.
Zwei Damen hatten auch einen Verbesserungsvorschlag für den Veranstalter Jens Nippen, den sie an der Kasse trafen. „Es ist eine sehr schöne Atmosphäre hier“, lobten sie und wünschten sich das Gartenfest auch fürs kommende Jahr. Aber ein paar Getränkestände auf dem Gelände zu verteilen wäre sinnvoll, meinten sie. Denn die Angebote mit internationaler Küche und Getränken gab es nur in einem Bereich des Geländes.
Das sei so gewollt, erklärte Jens Nippen. Er habe die Erfahrung gemacht, dass jeder in einer Besuchergruppe gerne was anderes esse, aber die Gäste sich das Essen auch nicht über lange Wege zusammensuchen wollten. Dennoch werde er die Anregung mitnehmen, sagte er.
„Für Pflanzen war es die ganze Zeit zu heiß“, sagte Jens Nippen im Gespräch mit dem ECHO. Deshalb wurde bei der Messe kein Grün angeboten. Dass es am Samstag relativ frische 25 Grad hatte, darauf habe man so schnell nicht reagieren können. „Die Top-Märkte für die Gartenzeit sind eigentlich auch im März und April“, gab er zu bedenken.
Mit dem „Garten- und Genussfest“ ist Nippens Familienbetrieb zum ersten Mal in Braunshardt. „Vor einem Jahr hatten wir den Termin gebucht“, schilderte Jens Nippen. Was gar nicht so einfach gewesen sei, da im Schloss ja auch geheiratet werde.
Er sei zufrieden mit den Besucherzahlen, sagte Nippen, die Nachfrage nach gleichzeitigen Schlossführungen sei so groß gewesen, dass der Förderverein Schloss Braunshardt noch Extra-Führungen ermöglicht hatte. Bei der mit dem ECHO veranstalteten Freikartenverlosung hatten rund 400 Personen teilgenommen. Je zehn hatten laut Veranstalter Nippen eine Freikarte gewonnen. Die Gewinner kamen aus dem Landkreis Darmstadt-Dieburg und dem Odenwaldkreis, schilderte er.