Es darf gefeilscht werden

Beim zweiten Seeheimer Flohmarkt gibt es allerhand Trödel zu kaufen: Etwa den Globus, über den Sandra Kautz (links) und Laura Bechtel gerade verhandeln.Foto: Karl-Heinz Bärtl  Foto: Karl-Heinz Bärtl

Fast wie in Frankreich mutet die Atmosphäre am Samstagvormittag im historischen Ortskern von Seeheim an. Rund um den Sebastiansmarkt veranstaltet die Kulturmetzgerei gemeinsam...

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SEEHEIM. Fast wie in Frankreich mutet die Atmosphäre am Samstagvormittag im historischen Ortskern von Seeheim an. Rund um den Sebastiansmarkt veranstaltet die Kulturmetzgerei gemeinsam mit der Gemeinde den zweiten Seeheimer Flohmarkt, auf dem von 9 Uhr bis 14.30 Uhr rund 100 Verkäufer ihre Waren feilbieten.

Von Kleidung, Schmuck und Schuhen über Kinderspielzeug, Hausrat und Elektroartikel bis hin zu Pflanzen und Kleinmöbeln ist alles Erdenkliche dabei. Für mediterranes Flair sorgt, neben dem sommerlichen Wetter und der idyllischen Lage, auch das Akkordeonspiel des Duos Kocurek, die sich mal hier, mal dort positionieren und die Markt-Besucher mit munterem Spiel in Urlaubsstimmung versetzen.

Auch Gewerbetreibende machen mit

„Zauberhafter kann ein Wochenende doch gar nicht beginnen“, freut sich eine Frau, die voll bepackt mit bunter Kinderkleidung, gerade die Eisdiele am Platz ansteuert. Zur Feier des Tages haben sich viele der ansässigen Gewerbetreibenden etwas einfallen lassen, um sich ins Geschehen rund um das alte Rathaus einzubringen. Sei es mit dem Verkauf von Wurst und Semmeln, Postkarten oder selbstgebackenem Kuchen am Straßenrand.

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Die Verkaufsstände stehen vom Platz vor der Alten Scheune hinter dem Historischen Rathaus über den Sebastiansmarkt bis in die Bergstraße, die Kirchstraße und die Mühltalstraße. Ein Tisch ist drei Meter lang, die klassische Tapeziertischgröße kostet zehn Euro Gebühr. Hier und da sind schon Fachgespräche im Gange, an einem Stand werden alte Drucke durchgeblättert, anderswo Kinderspiele begutachtet, es wird gehandelt, gefachsimpelt und zahlreiche Waren wechseln den Besitzer. „So ein Markt hat etwas sehr Ursprüngliches, etwas das an Früher erinnert, an Zeiten als Gegenstände noch einen Wert hatten“, meint eine Verkäuferin.

Ins Leben gerufen haben den Flohmarkt im vergangenen Jahr die Aktiven der Kulturmetzgerei, die damals kurzerhand auch die Gemeinde Seeheim-Jugenheim mit ins Boot holten. „Tag für Tag haben wir diesen wunderschönen Platz vor Augen, der sich mit seinen sternförmig abgehenden kleinen Gassen für eine Veranstaltung wie diese quasi anbietet“, sagen die Initiatorinnen Sabine Milewski und Tanne Koch. Und einen echten Flohmarkt, man mag es kaum glauben, gab es vorher in Seeheim nicht, lediglich für Kinderkleidung und Spielzeug.

Sabine Lässig, Mitarbeiterin der Gemeinde meint dazu: „Ein Trödelmarkt für die breite Masse hat hier gefehlt. Die Stimmung ist super, die Resonanz durchweg positiv und die Zusammenarbeit mit der Kulturmetzgerei klappt ebenfalls sehr gut“. Das finden auch Sabine Milewski und Tanne Koch, die vorhaben sich, wie schon 2016, nach der Veranstaltung gemeinsam mit Lässig an einen Tisch zu setzen und ein Resümee zu ziehen, um dann schon wieder den nächsten Flohmarkt zu planen.

Von Miriam Gartlgruber