Shark City: Planungen für Millionenprojekt in Pfungstadt laufen

Im Pfungstädter Gewerbezentrum Nordwest soll das Hai-Aquarium Shark City errichtet werden.  Archivfoto: Guido Schiek/Montage: vrm/kl

Um Shark City ist es ruhig geworden. So ruhig, dass vor allem die Gegner schon spekulieren, Europas größtes Hai-Aquarium in Pfungstadt könne scheitern. Ihnen hält Thomas...

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PFUNGSTADT. Um Shark City ist es ruhig geworden. So ruhig, dass vor allem die Gegner schon spekulieren, Europas größtes Hai-Aquarium in Pfungstadt könne scheitern. Ihnen hält Thomas Walter "ein klares Nein" entgegen. "Wir planen nach wie vor ausschließlich in Pfungstadt", sagt der Geschäftsführer der Betreiberfirma The Seven Seas Aquarium GmbH & Co.KG. Im nächsten Jahr soll das Haifischbecken eröffnen, wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite.

Zu sehen ist von dem 20,5-Millionen-Euro-Projekt im Pfungstädter Gewerbegebiet aber noch nichts. Auch gibt es bislang weder einen Bebauungsplan noch einen Bauantrag. Doch im Hintergrund laufen die Planungen - bei der Stadt und beim Betreiber.

Dazu zählen auch die Verhandlungen über den Kaufvertrag für die Grundstücke. Unterschrieben ist der noch immer nicht. "Es sind nur noch wenige Details zu klären", gibt Pfungstadts Bürgermeister Patrick Koch (SPD) seinen Sachstand wieder. Von der Hessischen Landgesellschaft, die den Grund und Boden im Auftrag der Stadt vermarktet, war am Donnerstag keine Stellungnahme zu erhalten. Noch vor den Sommerferien soll es nach Angaben Kochs ein abschließendes Gespräch geben.

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Mit der Unterschrift unter dem Kontrakt ist es nicht getan. Wirksam dürfte der Kauf wohl erst werden, wenn die Stadt auch Baurecht geschaffen hat. Doch die Entscheidung über den Bebauungsplan steht noch aus. "Bis Herbst dürfte es so weit sein", sagt Rathauschef Koch. Dann soll die Stadtverordnetenversammlung entscheiden. Widerstände sind dort nicht zu erwarten. Bislang standen die Fraktionen geschlossen hinter dem Projekt.

Zuvor müssen Stadt und Betreiber aber noch einen sogenannten städteplanerischen Vertrag unterzeichnen, in dem die Details des Bauvorhabens wie die Anzahl der Autostellplätze festgeschrieben werden.

Überhaupt ist das Planungsverfahren aufwendig. Unter anderem bedarf es Expertisen über Verkehrsführung, Schallschutz und Entwässerung. "Wir warten auf die Unterlagen des Betreibers", heißt es gleichlautend aus dem Pfungstädter Rathaus und dem Kreisbauamt.

"Es geht uns mehr um die Qualität, sprich um Vollständigkeit und Korrektheit, als um die Schnelligkeit", begründet Geschäftsführer Walter die Dauer der vorbereitenden Planungsarbeiten und die Wartezeit auf die Gutachten. Die notwendigen Unterlagen seien in Arbeit.

Dem Kreisveterinäramt liegt inzwischen das Grundkonzept von Europas größtem Indoor-Hai-Aquarium für die tierschutzrechtliche Genehmigung vor. Das entspreche den bislang veröffentlichten Plänen, sagt die Sprecherin des Landkreises, Annika Schmid. Nachweisen müssen die Betreiber dabei unter anderem auch Sachkunde und Zuverlässigkeit.

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Geprüft werden diese Papiere aber erst, wenn der Bauantrag vorliegt. Dafür kann Walter allerdings noch keinen Zeitpunkt nennen. Offen bleibt damit aber auch, wann der Bau von Shark City beginnen kann. Für den hat Geschäftsführer Walter stets eine Bauzeit von bis zu 14 Monaten veranschlagt.

Nicht nur Planungsunterlagen fügt der Betreiber zusammen. Er ist bereits dabei, die ersten Haie für Shark City zu beschaffen. "Wir haben vereinzelte Tiere insbesondere aus Übernahmen oder Nachzuchten aufgenommen", sagt Thomas Walter. Die Haie, die später in Pfungstadt zu sehen sein sollen, schwimmen bereits im pfälzischen Grünstadt, dem Firmensitz der The Seven Seas Aquarium GmbH & Co.KG.

Einige Haie sind schon am Firmensitz untergebracht

Ein Bullenhai mit einer Länge von mehr als einem Meter und andere deutlich kleinere Haie sind dort nach Angaben des Veterinäramtes des Landkreises Bad Dürkheim untergebracht. "Die meisten sind 20 oder 30 Zentimeter groß", sagt Pressesprecherin Sina Müller. Die Behörde überprüfe "engmaschig" die Tierhaltung. Beanstandungen gebe es keine, heißt es von den Veterinären. "Den Tieren geht es gut", sagt Sina Müller. Es handele sich um "eine sorgfältig geplante sowie art- und tierschutzgerechte Haltung". Offen bleibt jedoch, wann die Haie nach Pfungstadt umziehen können.

Von Wolfgang Görg