Patrick Koch startet in Pfungstadt in den Wahlkampf

Bürgermeister Patrick Koch spricht beim SPD-Neujahrsempfang in Pfungstadt. Foto: Dirk Zengel
© Dirk Zengel

Der Bürgermeister zeiht eine positive Bilanz seiner ersten Amtszeit. In einer zweiten Wahlperiode will er die Kinderbetreuung verbessern und die Stadt behutsam entwickeln.

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PFUNGSTADT. Patrick Koch ist mit sich zufrieden. „Wir haben ganz schön viel angepackt“, zieht Pfungstadts Bürgermeister viereinhalb Monate vor der Direktwahl eine positive Bilanz seiner ersten Amtszeit. Beim Neujahrsempfang des SPD-Ortsbezirks Eschollbrücken-Eich startete der Amtsinhaber seinen Wahlkampf für den 26. Mai.

2013 sei er angetreten, „um etwas zu bewegen“, blickte Koch zurück. Das sei gelungen. Als Erstes nennt er die Finanzsituation. Bei seinem Amtsantritt habe der Haushalt ein Defizit von 3,5 Millionen Euro aufgewiesen, die Kassenkredite beliefen sich auf 13,5 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren sei der Etat ausgeglichen gewesen, die Kassenkredite abgebaut worden. Koch verwies in dem Zusammenhang auf „unangenehme Entscheidungen“, die zu treffen gewesen seien. Kindergartengebühren und Grundsteuer wurden erhöht, Vereine mussten Kürzungen hinnehmen und beim Nahverkehr gab es Einschnitte.

In den vergangenen Jahren habe es aber auch „eine Weiterentwicklung Pfungstadts“ gegeben. Dazu zählt Koch die Umgehungsstraße. Die Westspange für die Kernstadt soll dieses Jahr eröffnet, die Planung für die Umfahrung Eschollbrückens könnte beschleunigt werden.

Mit Blick auf die Stadtentwicklung hob der Sozialdemokrat hervor, dass die Stadt im Stadtteil Eschollbrücken nach Jahrzehnten ein neues Wohngebiet entwickeln und am Grünen Weg in Pfungstadt Platz für 700 Menschen schaffen wolle. Die Bürger hätten von der Einführung der wiederkehrenden Straßenbeiträge und der Senkung der Kanal- und Wassergebühren profitiert, aber auch vom Ausbau der Kinderbetreuung.

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Die Kindertagesstätten stehen auch auf Kochs Programm für die angestrebte zweite Amtszeit. „Die Kinderbetreuung muss komplett kostenfrei sein“, nannte er ein Ziel. Auch will er die Gruppenstärke in Kindertagesstätten wieder von derzeit 25 auf 22 senken. Koch will mehr Kinder- und damit mehr Familienfreundlichkeit erreichen.

Weiteres Ziel ist die Ausrichtung des Hessentags im Jahr 2023, von dem er sich „einen gigantischen entwicklungspolitischen Impuls“ verspricht, der auch den Stadtteilen einen Nutzen bringe. Gleichzeitig sprach sich Koch für eine „behutsame Stadtentwicklung“ aus.

Im Blick hat der Bürgermeister auch die Vereine. Vor dem Hintergrund der anstehenden Debatte über die Vereinsförderung sicherte er ihnen „die notwendige Unterstützung der Stadt zu“.

Diese Position unterstützte auch der Eschollbrücker Ortsbezirksvorsitzende Martin Nake. „Die Vereinsförderung steht ganz oben auf der Prioritätenliste“, sagt er. Er sprach aber auch die Probleme beim Schülerverkehr an. Trotz Änderungen gebe es noch immer Wartezeiten und Schwierigkeiten bei den Übergangszeiten. „In diesem Jahr brauchen wir andere Lösungen“, forderte Nake. Eine Absage erteilte er Überlegungen, die Ortsbeiräte abzuschaffen. Sie sind die das Sprachrohr der Stadtteile.

Von Wolfgang Görg