Die Betreiber von The Seven Seas Aquarium werfen der Tierschutzorganisation Sharkproject eine Kehrtwende hinsichtlich ihrer Unterstützung von Aquarien vor. Noch vor ein paar...
PFUNGSTADT. Zwei Lager stehen sich bei der Diskussion über das in Pfungstadt geplante größte Hai-Aquarium Europas unversöhnlich gegenüber: die Betreiber von The Seven Seas Aquarium und die Tierschutzorganisation Sharkproject, die Wortführer beim Widerstand gegen das Millionenprojekt im Pfungstädter Gewerbegebiet Nordwest ist. Vor zwölf Jahren noch haben Erich Ritter, heute Schirmherr bei Shark City, und Gerhard Wegner, heute Präsident von Sharkproject, gemeinsam ein Aquariumvorhaben in der Steiermark in Österreich unterstützt.
Vor diesem Hintergrund werfen die Betreiber um Geschäftsführer Thomas Walter sowie Erich Ritter Sharkproject eine Kehrtwende vor. Früher habe Sharkproject selbst versucht, ein Hai-Aquarium zu bauen oder sich daran zu beteiligen, sei jetzt aber "eine der lautesten Organisationen gegen Shark City. Sie verweisen zudem auf die Bereitschaft von Sharkproject, im Jahr 2007 mit dem 2011 geschlossenen Seastar Aquarium in Coburg, in dem unter anderem auch Haie zu sehen waren, zu kooperieren. Die Tierschutzorganisation hatte dabei den Bau eines Hai-Erlebnismuseums im Blick. Unter anderem sollten in einem Forschungs-U-Boot "Hai-Filme aus der Forschung" zu sehen sein. Die Investition sollte einen Wert von 500.000 Euro haben. Für die Vertreter von Shark City ist das ein Beleg dafür, dass die Tierschützer früher andere Positionen vertreten haben.
Die Präsidentin von Sharkproject, Friederike Kremer-Obrock, räumt ein, dass es 2005 zunächst eine Unterstützung für ein geplantes Projekt und 2007 das Angebot einer Kooperation mit Seastar gegeben habe. "Das waren andere Zeiten", sagt sie. "Man muss auch aus Fehlern lernen", ergänzt die Tierschützerin. Heute würde es dies nicht mehr geben. Zwar bestünden Kooperationen mit dem Aquarium auf Fehmarn und dem Stuttgarter Zoo Wilhelma. "Für eine solche Zusammenarbeit haben wir aber klare Richtlinien aufgestellt", sagt Kremer-Obrock. Die besagten unter anderem, dass Großhaie, die in den Becken sind, dort verweilen können, bis sie sterben und dass - bis auf Notlagen - keine neuen Haie nachkommen dürfen. Der Vorwurf, trotz ihrer Kritik Spenden von Aquarien zu nehmen, sei nicht korrekt, sagt Kremer-Obrock. Spenden gebe es lediglich vom Kooperationpartner Fehmarn und von der Wilhelma eine Aufwandsentschädigung für die Wilhelma-Schule.
Für Shark-City-Geschäftsführer Thomas Walter liegt die Kehrtwende nicht so lange zurück. Als The Seven Seas das Aquarium in Sinsheim plante, habe es nach einem Gespräch im vorigen Dezember durchaus eine Annäherung gegeben. Das dementiert Friedricke Kremer-Obrock. Man habe damals erwartet, dass Shark City, in dem unter anderem Sandtigerhaie gezeigt werden sollen, sein Konzept ändere. "Das ist aber nicht geschehen. Wir werden damit nicht zusammenarbeiten."
Von Wolfgang Görg