Lengfeld: Irmgard Kratzsch feiert 100. Geburtstag

Im Kursana Domizil Otzberg in Lengfeld konnte Irmgard Kratzsch ihren 100. Geburtstag feiern. Zu den Gratulanten zählte auch Bürgermeister Matthias Weber. Foto: Kursana

Kratzsch hat in ihrer Heimat Sachsen unter anderem ihren großen Garten gepflegt. Als ihr Mann starb, zog sie zu einer ihrer beiden Töchter im Rhein-Main-Gebiet.

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LENGFELD. (fng). An runden Geburtstagen fragen viele Menschen nach dem Lebenslauf und hoffen, viele schöne Geschichten und Anekdoten zu hören. Bei Irmgard Kratzsch fällt der Rückblick extrem weit aus und reicht vom Jahr der jungen Weimarer Republik mit der Hyperinflation, als das Brot knapp 500 Mark kostete und das Kofferradio erfunden wurde, bis heute, wenn am Nachthimmel zig Starlink-Satelliten von SpaceX aufsteigen.

Kratzsch hat im Kursana Domizil Otzberg in Lengfeld ihren 100. Geburtstag gefeiert. Zu den Gratulanten zählte auch Otzbergs Bürgermeister Matthias Weber, der eine Urkunde der Gemeinde, Blumen und viele gute Wünsche überbrachte

Kratzsch ließ in ihren Erinnerungen vor allem schöne Momente ihres langen Lebens Revue passieren, die mit Emotionen verbunden sind. Es ist kein Leben im Galopp, so hektisch wie heute war es früher nicht, doch auf dem Rücken der Pferde hat die Jubilarin viel erlebt. Die Reiterei hat sie seit ihrer Kindheit in Sachsen fasziniert und auch später nicht mehr losgelassen. Vielleicht ist es ein gutes Rezept für ein langes Leben, nicht einzurosten, sondern dank viel Bewegung fit zu bleiben. Das sei für sie immer wichtig gewesen, sagt Kratzsch. Gymnastik war ihre große Leidenschaft und auch heute macht sie bei den Fitness-Angeboten im Kursana Domizil noch gern mit, auch wenn die Füße sie nicht mehr so gut tragen.

In ihrer Heimat in Sachsen hatte Kratzsch einen großen Garten, der ihr sehr viel Freude bereitete und den sie mit viel Leidenschaft pflegte. Und wenn sie Zeit hatte, beschäftigte sie sich gern mit Strickarbeiten und Kreuzworträtsel. Vor rund drei Jahrzehnten, nach dem Tod ihres Mannes, kam die gelernte Zuschneiderin von Sachsen ins Rhein-Main-Gebiet. Sie zog zu einer der beiden Töchter, die in Eschborn lebt. Beide fanden später in Groß-Umstadt ein neues Zuhause.

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Auf der Zeitreise bleiben die Erinnerungen an viele Stationen hängen, und sie landen auf einer Insel, die Kratzsch ans Herz gewachsen ist: Mallorca. Das sei wie ihr zweites Zuhause, schließlich habe sie dort über zwölf Jahre lang pro anno jeweils rund sechs Wochen verbracht und die wärmenden Sonnenstrahlen genossen. „Da habe ich viel Energie getankt, und ich glaube, das hat mein Leben verlängert“, sagt die 100-Jährige.