Eine musikalische Reise durch das Leben einer Frau mit allen Höhen und Tiefen hatte der Dieburger Frauenchor „Querbeat“ mit dem Programm „Prosecco“ versprochen....
MÜNSTER. Eine musikalische Reise durch das Leben einer Frau mit allen Höhen und Tiefen hatte der Dieburger Frauenchor „Querbeat“ mit dem Programm „Prosecco“ versprochen. Benannt nach Annett Louisians Titel „Das Alles wär’ nicht passiert ohne Prosecco!“ bot die vielseitige Revue ein prickelndes Wiederhören mit schmissigen Popsongs und Chansons in teils neuen Arrangements. Unter der Leitung von Werner Utmelleki setzten die elf Damen in der bestens besuchten Kulturhalle Münster die 20 Titel auch optisch einfallsreich um.
Alle Songtexte in deutscher Sprache
Passend zum leuchtend roten Vorhang der Kulturhalle trugen die stimmgewaltigen Damen und ihr Dirigent rot und schwarz, in der zweiten Hälfte wechselten sie zu weißen Shirts und Jeans. Als Übergang diente der „Laing“-Hit „Morgens immer müde“, bei dem passend zum Kontext unter den Bademänteln die Abendgarderobe zum Vorschein kam. Im Stil einer Lounge war die Bühne mit einer kleinen Bar, Stehtischen und einem leuchtenden „Prosecco“-Schild eingerichtet. Die Songtexte waren alle in deutscher Sprache, selbst beim Intro „Ladies Night“, zu dem die Interpretinnen vom Saalende auf die Bühne zogen, blieb lediglich der Refrain im Original.
Burt Bacharachs Evergreen „(They Long to Be) Close to You” erklang als „Wunderschön“ und handelte von den Schwierigkeiten, die Schönheit zu erhalten. Zu diesem humorvollen Ausflug nach „Runzelhausen“ samt Seitenhieb auf die Kosmetikindustrie passte bestens Ina Müllers „Lieber Orangenhaut“ als Appell, zum eigenen Alter und Leben zu stehen. Auch mit „Maxi Cosi“ über ein vom Kindersitz verhindertes Rendezvous griff man auf eine Komposition der norddeutschen Interpretin und Moderatorin zurück.
Teils als Solistinnen, teils im Trio oder Quartett erhielten die Damen die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Bei einer ihrer Moderationen erinnerte Sabine Henning per Tagebucheintrag vor 15 Jahren an den „Querbeat“-Ursprung aus einem Jugendchor.
Nicht zu vergessen: die exzellente Begleitband. Das perfekt eingespielte Quartett mit Gitarrist Peter Lehmler, Bassist Stephan Kalup, Keyboarder Rafael Delgado und Schlagzeuger Oliver May trug stark zum Gelingen des Abends bei, verlieh den Songs mal Soul- und Swing-, mal Country- und mal Disco-Anklänge.
Beim humorvoll-musikalischen Blick auf Frauenrollen und Frauenbilder sprang nicht erst bei der Zugabe „(Ein Hoch) Auf Uns“, zu dem das begeisterte Publikum aufstand, tanzte und klatschte, der Funke über.