Im 19. Jahrhundert florierte in Nieder-Beerbach das Ziegeleigewerbe. An der Straße Am Viehtrieb 16 befand sich einst die wohl älteste der ehemals fünf Ziegeleien im...
NIEDER-BEERBACH. Im 19. Jahrhundert florierte in Nieder-Beerbach das Ziegeleigewerbe. An der Straße Am Viehtrieb 16 befand sich einst die wohl älteste der ehemals fünf Ziegeleien im Mühltaler Ortsteil. Zur Erinnerung daran wird am Samstag, 24. November, ein Denkmalzeichen dort angebracht. Es ist eines von drei Tafeln, die der Arbeitskreis Heimatgeschichte Mühltal an diesem Tag bei einem Rundgang enthüllt. Dazu lädt der Arbeitskreis für 14.30 Uhr alle Bürger ein. Treffpunkt ist am Alten Wasserwerk, Am Himmelsberg in Nieder-Beerbach.
Mit dem Denkmalzeichen 33 wird an das erste Wasserwerk in Nieder-Beerbach erinnert, das 1905 feierlich in Betrieb genommen wurde. Der erste Hochbehälter des Wasserwerks hatte eine Kapazität von 120 Kubikmetern Wasser, 30 davon als Brandreserve, was für damalige Verhältnisse großzügig ausgelegt war, wie der Arbeitskreis berichtet.
Zum Jubiläum eine neue Fassade
Die wertvolle Jugendstilfassade des Wasserwerkes ließ die Gemeinde Mühltal zum Jubiläum „700 Jahre Nieder-Beerbach“ instandsetzen.
Etwas bergab, an der Straße Am Viehtrieb 16, befand sich einst die wohl älteste der ehemals fünf Ziegeleien in Nieder-Beerbach. Zur Erinnerung daran und an das einst in Nieder-Beerbach blühende Ziegeleigewerbe wird hier das Denkmalzeichen 32 enthüllt.
Die Ziegelei wurde von Adam Speckhardt 1834 erbaut. Dass sich an diesem Standort bereits vorher eine Ziegelei befand, ist 1796 urkundlich belegt, informiert der Arbeitskreis. Zieglermeister Johann Adam Frank aus Nieder-Beerbach kaufte die Ziegelei 1835. Der Ziegeleibetrieb wurde anschließend von vier Generationen der Familie Frank betrieben. Der letzte Brand erfolgte im Winter 1950/51. Ein Teil der Ziegelhütte wurde 1976 abgebaut und zum Freilichtmuseum „Hessenpark“ bei Neu-Anspach gebracht.
Weitere Station beim Rundgang ist der historische Mühlenstandort Am Viehtrieb 3, wo das Denkmalzeichen 31 enthüllt wird. Die 1484 erstmals erwähnte Mühle war die älteste der vier Nieder-Beerbacher Mühlen. In den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens wurde sie mehrmals umbenannt. 1881 wird Müllermeister Konrad Roß I. aus Nieder-Beerbach Eigentümer der Mühle. Noch heute ist das Anwesen, inzwischen in vierter Generation, im Besitz der Familie Roß.
Mit dem Anbringen weiterer drei Denkmalzeichen in Nieder-Beerbach setzt der Arbeitskreis Heimatgeschichte Mühltal seine Aktion „Denkmalzeichen in Mühltal“ fort. Mit der Aktion weist der Arbeitskreis die Einwohner Mühltals über Gebäude und Objekte mit historischem Hintergrund, aber auch über bedeutende, im Laufe der Zeit aus den Ortsbildern verschwundene Bauwerke und Einrichtungen hin.