Streit um den Zaun am Traisaer Vogelteich

Der Zaun am Vogelteich in Traisa soll für Sicherheit sorgen, aber erregt die Gemüter. Foto: Dirk Zengel

Die Sicherung des Gewässers stößt auf Kritik, Bürgermeister Muth sucht eine Alternative. Doch für ihn steht fest: Er allein ist dafür verantwortlich.

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TRAISA. Um den Vogelteich in Traisa ist sprichwörtlich ein Streit vom Zaun gebrochen. Anlass für Diskussionen und Ärger gibt ein Holzzaun, der das kleine Gewässer seit etwa sechs Wochen umschließt und für mehr Sicherheit sorgen soll, wie Bürgermeister Willi Muth (FDP) die Maßnahme begründet. Die Einfriedung stößt auf Kritik von Spaziergängern und Mitgliedern der Gemeindevertretung. Die SPD zum Beispiel hat einen umfangreichen Antrag an den Gemeindevorstand gestellt, in dem sie um Aufklärung über die Maßnahme bittet. Denn die Fraktionen und auch der Gemeindevorstand seien von Mühltals Bürgermeister Willi Muth (FDP) nicht über die Maßnahme informiert worden. Der Mühltaler Rathauschef hatte gegenüber dieser Zeitung erläutert, dass Mühltal mit der Einzäunung dem Vorgehen von Kommunen wie Fischbachtal, Otzberg und Groß-Umstadt folge. Auch dort wurden Zäune an einigen Gewässern errichtet.

Hintergrund ist ein Unglücksfall in einem Löschteich, der sich vor vier Jahren in der Stadt Neukirchen in Nordhessen ereignet hat. Drei Kinder sind dort in das Gewässer gefallen und ertrunken. Das Gelände war nicht eingezäunt. Der Neukircher Bürgermeister wurde im vergangenen August wegen dieses Unglücksfalls wegen fahrlässiger Tötung vom Amtsgericht Schwalmstadt zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 100 Euro verurteilt.

Doch handelt es sich beim Vogelteich um einen Löschteich? Warum erfolgte die Einzäunung so schnell? Um diese und viele weitere Fragen geht es in den kommenden Sitzungen der Mühltaler Gremien. Für Willi Muth steht fest, dass er allein für die Sicherheit an dem Gewässer sorgen muss und es keines Beschlusses dafür bedarf. Zudem gingen die Meinungen über die Maßnahme auseinander. Eltern hätten sie gelobt, weil sie nun keine Angst mehr haben müssten, dass ihre Kinder in Gefahr geraten.

Dennoch räumt Muth gegenüber dieser Zeitung ein, dass der Zaun keine Dauerlösung sein soll. „Wir werden schauen, ob es andere Möglichkeiten gibt. Bis dahin bleibt der Zaun stehen“, sagt er. Ein Sachverständiger soll hinzugezogen werden, auch eine Begehung mit der Feuerwehr sei geplant. Denn der Teich werde wegen der maroden Leitungen in Traisa als Löschteich benötigt.