Mühltal beantragt Fördermittel für Freibadsanierung

Das Schwimmbad in Traisa ist sanierungsbedürftig. Ein Gesamtkonzept gibt es noch nicht, obwohl bereits Fördermittel beantragt werden sollen.      Archivfoto: Hans Dieter Erlenbach

Wie viel Geld das Schwimmbad in Traisa die Gemeinde kosten wird, ist noch unklar. In der Gemeindevertretung kam es zur Diskussion um die Fördergelder.

Anzeige

MÜHLTAL / TRAISA. Das Freibad in Traisa muss saniert werden. Das steht schon lange fest. Im Mai hatte die Gemeindevertretung beschlossen, dass dies im Winter 2023/2024 erfolgen soll und dabei das Becken mit sechs 50-Meter-Bahnen, Startblöcken, Ein-Meter-Sprungbrett und Nichtschwimmerbereich wie im Bestand erhalten werden sollen. Ein Runder Tisch sollte einberufen werden. Jetzt hat die Fraktion Fuchs einen Änderungsantrag zu diesem Beschluss in die Gemeindevertretung eingebracht. Dieser und ein weiterer von Bürgermeister Willi Muth wurden in der jüngsten Sitzung behandelt. Beschlussempfehlungen der Ausschüsse gab es dazu nicht.

Diesmal ging es um Fördergelder, die bis 30. September, also drei Tage nach der Sitzung, bereits beantragt werden sollten. Während die Fraktion Fuchs in ihrem Antrag gezielt die Förderung für die Sanierung der Technik des Freibads in Höhe von 1,5 Millionen Euro beantragen wollte, sah der Bürgermeister die Fördersumme bei 5 Millionen Euro für die Sanierung des gesamten Bades. „Was nutzt die neue Technik, wenn ein halbes Jahr später das Gesundheitsamt den roten Stempel drauf macht,“ gab Muth zu bedenken. Dr. Linda Frey von den Grünen, stellvertretende Vorsitzende der Gemeindevertretung, unterstützte den Fuchs-Antrag und forderte die Reihenfolge „erstmal nur die Technik, dann das Becken“.

Anzeige

"Kosten werden wahrscheinlich steigen"

Thomas Hölscher, Fraktionsvorsitzender der CDU, kritisierte, dass es seitens der Verwaltung noch keine Kostenaufstellung gebe: „Wir wissen nicht, was die Sanierung kosten wird, 2 bis 3, 5 oder 8 Millionen.“ Dennoch unterstütze die CDU den Antrag des Bürgermeisters, die Förderung für die gesamte Sanierung zu beantragen, angesetzt vorerst pauschal mit 5 Millionen Euro, da die Kosten „wahrscheinlich noch steigen werden“.

Frank Werthmann, Fraktionsvorsitzender der FDP, hielt den Fuchs-Antrag mit der geringeren Fördersumme für „unnötig wie einen Kropf“. Es sei ohnehin klar, dass „der erste Schritt die Technik ist“. Doch unterstütze die FDP die Beantragung für die volle Summe von 5 Millionen Euro. Zudem habe die Verwaltung bereits am 15. September eine Voranmeldung für die Förderung des Schwimmbads aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“, das eine Gesamtsumme von 476 Millionen Euro umfasst, vorgenommen, was der Bürgermeister bestätigte.

Ein Edelstahlbecken ist unerwünscht

Linda Frey brachte die Sorge in die Diskussion, dass die Verwaltung ein Edelstahlbecken planen könnte, das aber nicht gewünscht sei. Dies unterstützte auch Christoph Zwickler, Fraktionsvorsitzender von Fuchs. Die Sorge wies Bürgermeister Willi Muth zurück: „Es hat niemand gesagt, was für ein Becken kommt, das ist alles noch in der Schwebe.“ Für ein Konzept für das Becken „setzen wir uns zusammen“, versprach Muth. Für die Antragstellung auf Fördermittel sei noch kein Gesamtkonzept nötig gewesen.

Das könnte Sie auch interessieren: Verein hilft bei der Reinigung des Traisaer Freibads

Anzeige

Kai Kraft, Fraktionsvorsitzender der Linken, wolle mit der Zustimmung zu der höheren Fördersumme von 5 Millionen Euro „keinen Freifahrtschein ausstellen“. Darum stellte seine Fraktion zusätzlich noch den Antrag, dass in der Planung auf ein Edelstahlbecken verzichtet werden möge. Dieser wurde von der Gemeindevertretung abgelehnt. Dem Antrag des Bürgermeisters, der Teile des Fuchs-Antrags (Barrierefreiheit) aufnimmt, aber die Summe von 5 Millionen Euro beinhaltet, stimmte die Gemeindevertretung nach langer Diskussion mit Zweidrittel-Mehrheit zu.

Gerrit Nagel, Vorsitzender des Schwimmbadclubs, habe aus der Diskussion viele Hinweise aus der Politik mitgenommen, wie er auf Anfrage mitteilt. Wenige Tage nach der Sitzung der Gemeindevertretung habe er eine Einladung zum Runden Tisch am 9. November erhalten. Wäre dieser eher einberufen worden, „hätten die Wogen schon früher geglättet werden können“, so Nagel.

Brunnenwasser statt Trinkwasser wird gefordert

Ein weiterer Antrag von Fuchs, der in der Sitzung aber nicht behandelt wurde, fordert, das Schwimmbad wieder mit Brunnenwasser anstatt mit Trinkwasser zu betreiben. Die Leitung musste auf Anweisung des Regierungspräsidiums wegen Gewässerschutz zurückgebaut werden, erklärt Bauamtsleiter Karsten Kutschera auf Anfrage. Allerdings werde eine Brunnenwasser-Nutzung bereits im Wasserkonzept mitgedacht. Wenn im nächsten Jahr in Traisa die Wasserleitung erneuert werde, solle auch ein Brauchwassernetz ausgebaut werden, hier könnte man auch Brunnenwasser miteinbeziehen, so Kutschera. Wasserrechte müssten mit dem Regierungspräsidium noch geklärt werden.