Eine positive Resonanz verzeichnet das Besucherzentrum der Grube Messel. Dennoch bemüht man sich um Kooperationen, um noch mehr Publikum anzulocken.
MESSEL. Von der Corona-Pandemie waren nicht nur die Gastronomie, Bars, Diskotheken oder Kinos schwer gebeutelt. Auch die Museen hatten unter den Einschränkungen schwer zu leiden. Davon betroffen war auch die Grube Messel und ihr Besucherzentrum, beide öffneten in diesem Jahr erst im Juli wieder. Auch im Jahr 2020 waren große Einkommensverluste zu verzeichnen, weil die Grube den größten Teil des Jahres für den Besucherverkehr geschlossen war.
Umso mehr freut sich Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin des Besucherzentrums, dass die Besucher in diesem Jahr wiedergekommen sind. „Die Resonanz war sehr positiv, auch wenn wir nicht gerade überrannt worden sind“, erklärt Frey in einem Telefonat mit dieser Zeitung. Zu ihrer Freude habe sie auch gemerkt, dass in den Sommerferien deutlich mehr Menschen gekommen sind. Auch das Besucherzentrum hat davon profitiert, dass die Deutschen mehr Urlaub im eigenen Land gemacht haben. Schon jetzt habe man den 10 000. Besucher begrüßt. Diese Besucherzahl verzeichnete man im gesamten Jahr 2020. 30 000 Besucher durchschnittlich kamen jährlich vor dem Ausbruch der Pandemie.
Frey hofft nun, dass das Zentrum und die Grube auch die nächsten drei Monate geöffnet bleiben können. Auch die Sonderausstellung „Pythons und Boas“, in der unter anderem die älteste fossile schwangere Schlange der Welt zu sehen ist, stößt auf großes Interesse bei den Besuchern. Die Ausstellung ist noch bis Mitte Oktober zu sehen – Frey bemüht sich derzeit um eine Verlängerung. „Das ist allerdings nur möglich, wenn die Exponate nicht schon für eine andere Ausstellung gebucht sind.“
Die Grube Messel wird in Nicht-Pandemie-Zeiten auch von vielen Bussen angefahren. „Die kommen glücklicherweise wieder, aber sie sind nicht so voll wie früher“, sagt Frey. Waren früher die Busse mit 50 Personen besetzt, so sind es jetzt deutlich weniger. Mehr Besucher kommen inzwischen auch mit den Busverbindungen von Darmstadt und der Mathildenhöhe.
An den Führungen in der Grube selbst – häufig sehen sich die Besucher vorher oder nachher auch das Besucherzentrum an – können inzwischen unter Einhaltung des Hygienekonzeptes wieder mehr als 20 Personen teilnehmen. Als die Grube wieder nach den Corona-Einschränkungen öffnete, waren es deutlich weniger. Frey hofft allerdings, dass die Besucher auch im Winter kommen. Das Besucherzentrum bleibt geöffnet, und auch die Führungen in der Grube Messel finden statt – es sei denn, es liegt Schnee oder ist vereist.
Das Besucherzentrum bemüht sich nun um weitere Kooperationen, um mehr Besucher anzulocken. So arbeitet man mit dem Geopark-Netzwerk zusammen, aber auch mit dem Odenwald-Tourismus. Neu sind jetzt Gespräche mit der Mathildenhöhe, dabei strebt man eine neue Kooperation mit der im Juni zum Welterbe deklarierten Künstlerkolonie an. „Wir sind in guten Gesprächen“, sagt Frey. Allerdings kann sie zurzeit noch nicht von konkreten Projekten, die die beiden Welterbestätten gemeinsam unternehmen wollen, berichten.
Eine gute Resonanz findet auch die Kunst an der Grube. Mittlerweile sind zusammen mit dem Waldnaturpfad vier große Installationen vor und um das Besucherzentrum aufgestellt worden. Die letzte, die Vogelhäuschen des niederländischen Künstlers Fredie Beckmann, wurde vor drei Wochen aufgestellt.