Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Darmstadt-Dieburg ist in den letzten Jahren stetig gesunken. Die Polizei berichtet, wie die Bürger das hinbekommen haben.
Darmstadt-Dieburg. Winterzeit ist Hochsaison für Einbrecher: In Weiterstadt waren beispielsweise Ende Oktober Diebe über eine aufgehebelte Balkontür in der Sudetenstraße in ein Mehrfamilienhaus eingedrungen und entwendeten einen Laptop und Schmuck. Einen Tag zuvor waren Kriminelle in ein Mehrfamilienhaus in der Darmstädter Straße eingebrochen und konnten mit Bargeld und einer Jacke flüchten. In Alsbach-Hähnlein hatten sich Kriminelle unter Gewalteinwirkung Zugang in ein Einfamilienhaus verschafft und Räume durchsucht. Und auch in Reinheim schafften es Täter, in ein Einfamilienhaus einzubrechen und Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro zu erbeuten.
Zwar kann der Sprecher des Polizeipräsidiums Südhessen, Sebastian Trapmann, mit aktuellen statistischen Zahlen zu Wohnungseinbrüchen in 2022 noch nicht dienen. Aber im vergangenen Jahr gab es unter den hessenweit 3858 und südhessenweit 405 Fällen in Darmstadt-Dieburg 91 Fälle von Einbrüchen. „Darunter waren 53 Versuche und eine Aufklärungsquote von 25,3 Prozent”, sagt Trapmann auf Anfrage dieser Redaktion. Im Jahr zuvor lagen die Zahlen noch wesentlich höher: 5165 Einbrüche in Hessen, 663 in Südhessen und 163 in Darmstadt-Dieburg, darunter 76 Versuche bei einer Aufklärungsquote von 48,5 Prozent. „Im südhessen- und hessenweiten Vergleich macht Darmstadt-Dieburg hier einen guten Schnitt”, sagt Trapmann.
In der dunklen Jahreszeit steigen Einbruchszahlen
„Zwar gehen die Zahlen seit Jahren insgesamt immer weiter zurück, jedoch ist in der dunklen Jahreszeit stets ein Anstieg von Wohnungseinbrüchen nachzuweisen”, sagt Trapmann. Obwohl hier keine konkreten Zahlen für den Landkreis vorliegen, dröselt der Polizeisprecher die Lage für Südhessen auf: 2019 habe es beispielsweise im Juni 52 Taten gegeben, im Juli 24, im August 43. „Im November hat sich die Zahl dann auf 106, im Dezember auf 153 erhöht, das ist ein sehr deutlicher Anstieg”, erklärt der Polizeisprecher.
Haupttatzeit sei die Abenddämmerung oder die späten Abendstunden bei herrschender Dunkelheit. Der Grund: Es gibt mehr Gelegenheiten. „Vor allem in der Dämmerung, wenn die Menschen noch nicht zu Hause sind, sehen potenzielle Einbrecher, die durch die Straßen laufen, wunderbar, wo jemand zu Hause ist und Licht brennt oder wo es dunkel ist”, erklärt Trapmann.
Die Polizei ist daher auf ein sicherheitsbewusstes Verhalten der Bürger, insbesondere auf ein aufmerksames Wohnumfeld und die frühzeitige Mitteilung über verdächtige Wahrnehmungen angewiesen. Initiativen wie „Wachsamer Nachbar“ seien extrem wichtig. Aus diesem Grund startete die polizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Südhessen Anfang November in Münster-Altheim auch eine Präventionskampagne zum Thema Einbruchschutz (wir haben berichtet). Gezielt seien Menschen auf der Straße und in Vorgärten angesprochen worden.
Auch Innenminister Peter Beuth hatte angekündigt, dass die hessische Polizei in den kommenden Wochen und Monaten mit vermehrten Polizeikontrollen sowie offenen und verdeckten Fahndungsaktionen gegen Einbrecher vorgehen und die Bürger über Präventionsangebote verstärkt informieren wird.