Die beiden Söhne Nino und Angelo steigen in das Familienunternehmen ein. Im Bickenbacher Gewerbegebiet wird deshalb am 5. Mai gefeiert.
BICKENBACH. Eine richtige Bilderbuchkarriere hat der Bickenbacher Salvatore Greco absolviert, der dabei den beachtlichen Weg zurückgelegt hat vom Gastarbeiterkind zum Besitzer einer eigenen Autowerkstatt für Fahrzeuge der Firmen Mercedes und AMG im Bickenbacher Gewerbegebiet. Deren Erweiterung wird am 5. Mai um 11 Uhr feierlich begangen.
„Aber eigentlich bin ich ein echter Pungschder, sagt Salvatore Greco, denn aufgewachsen ist er bei seinen Eltern in der Nachbarstadt, hat dort Kita und Schule besucht, bevor er in Darmstadt in einer Fachwerkstatt seine Ausbildung begann. „Laut meiner Geburtsurkunde bin ich allerdings ein Palermitano, denn meine Mutter reiste eigens zu meiner Geburt nach Palermo, der Hauptstadt ihrer Heimatinsel Sizilien“, stellt Greco fest. Während seiner Schulzeit interessierte er sich vor allem für die Telekommunikation, aber als es um die Wahl eines Ausbildungsplatzes ging, entschied er sich dafür, sich in einer Darmstädter Mercedeswerkstatt zum Kfz-Techniker ausbilden zu lassen.
„Da ich dabei recht gut gearbeitet habe, wurde ich von Mercedes ins Team gerufen, das die im sogenannten Elch-Test“ gescheiterte A-Klasse umrüsten musste“, erinnert er sich. Dabei habe er viele Kontakte aufgebaut, die ihm auf dem Weg in die Selbstständigkeit nützten. Nach Bickenbach kam der junge Kfz-Fachmann, nachdem er hier das Grundstück einer ehemaligen Gärtnerei im Gewerbegebiet an der Breithauptstraße ersteigerte, in einem dortigen Gebäude seine Ein-Mann-Werkstatt „Stern Profis“ einrichtete und ein Wohnhaus für seine Familie und sich erbaute. „Aber ich kannte Bickenbach schon zuvor, denn meine Mutter engagierte sich hier in der heute nicht mehr existierenden Communita Italiana“, erläutert er. Spezialisiert hat er sich von Beginn an auf die Reparaturen von Fahrzeugen von Mercedes und AMG und hat daran bis heute seine Freude. „Ich gehe schon morgens mit viel Spaß an die Arbeit und leide wohl unter einem Helfersyndrom“, verrät er. Er habe offenbar einen siebten Sinn dafür, bei kniffligen Problemen rund um die Fahrzeuge rasch die passende Lösung zu finden. Seine Leidenschaft für Autos hat er den beiden Söhnen Nino und Angelo weiter gegeben. Nino ist inzwischen Kfz-Meister, während der jüngere Angelo gerade im zweiten Ausbildungsjahr in dieser Branche bei einem Fachbetrieb ist. Beiden Söhnen hat der Vater eine beachtliche Karriere im Go-Kart-Rennsport ermöglicht.
Er hat seine Vorstellungen zu einer Erweiterung seines Betriebs mit den beiden abgesprochen, die dem väterlichen Projekt zugestimmt haben, sodass vor einem Jahr Nino Gesellschafter der neuen GmbH wurde, bevor die Bauarbeiten für die neue Werkstatt begonnen haben. Die hat eine Fläche von 650 Quadratmeter und inzwischen wurden zwei Mitarbeiter ins Team aufgenommen, das im September ein dritter Fachmann vervollständigen wird. In einem derzeit nicht benötigten Teil der Halle hat sich ein Mannheimer Fahrzeugaufbereiter angesiedelt, der zur Firmenphilosophie passt.
„Wir pflegen darüber mit Autohäusern in der Region eine gute Kooperation, gerade auch bei den Ersatzteilen“, erläutert Nino Greco, der die Idee seines Vaters mitträgt, keine unbegrenzte Erweiterung anzustreben, um weiterhin unverwechselbar zu bleiben. „Wir haben Kunden weit über die Region hinaus und pflegen Kontakte sogar ins Ausland“, sagen die beiden, die selbstverständlich nicht nur Verbrenner, sondern auch Elektromodelle reparieren.