Landrat Klaus Peter Schellhaas reagiert deutlich auf das Vorhaben, die Heinrichstraße in Darmstadt zur Einbahnstraße zu machen.
DARMSTADT-DIEBURG. Als "Scherbenhaufen" bezeichnet Landrat Klaus Peter Schellhaas in einer ersten Reaktion die Situation vor der Verhandlung zum Dieselfahrverbot in Darmstadt vor dem Verwaltungsgericht in Wiesbaden heute. Wie berichtet, plant das hessische Umweltministerium unter anderem mit dem Vorschlag, die Heinrichstraße in Darmstadt stadtauswärts zur Einbahnstraße zu machen, ein Fahrverbot abzuwenden.
Im morgendlichen Berufsverkehr wäre es für Pendler nicht mehr möglich, die Heinrichstraße stadteinwärts zu fahren. Der Verkehr, der über die Bundesstraße 26 nach Darmstadt rollt, müsste großteils über den Ostbahnhof in Richtung Innenstadt fahren. "Das ist gruselig für die Leute, die davon betroffen wären", sagt Schellhaas, "das ist ein Offenbarungseid." Auch Schellhaas schätzt, dass die Staus vor den östlichen Toren Darmstadts dann noch länger werden. Das sei das Ergebnis von verpassten Chancen aus der Vergangenheit, Stichwort Nordostumgehung. Zum "Scherbenhaufen" zählt für ihn aber nicht nur die Verkehrspolitik der Stadt Darmstadt, sondern auch das, "was die Automobilindustrie mit uns gemacht hat". Es könnte nun als Ergebnis eine Belastung entstehen, "von der ich gar nicht mehr weiß, wie man das auffangen soll." Die gesamte Region leide unter einer solchen Entscheidung. Das sie auch in der Art heute fällt, glaubt Schellhaas: "Solche Vergleiche werden in der Regel vorher ausgehandelt." Nach einer kurzen Pause fügt er an: "Da entsteht eine neue Stadtmauer."
Betroffen seien aber nicht nur die Leute im Kreis, sondern durch das geplante Fahrverbot in der Hügelstraße auch die Menschen in der Stadt. In der Verhandlung heute ist die Stadt aber nur beigeladen. Verhandelt wird gegen das Land Hessen. Die Deutsche Umwelthilfe hatte geklagt.