Darmstadt-Dieburg: Was die Kirchen in Zeiten von Corona tun

aus Coronavirus-Pandemie

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Gottesdienste falle aus, Gemeindebüros sind zu, doch die Kirchen wollen trotzdem da sein. Eine Auswahl vom Podcast bis zum „Licht der Hoffnung“.

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DARMSTADT-DIEBURG. Corona hat längst auch die Gottesdienste in die Knie gezwungen. Bereits Mitte März sagte das Bistum Mainz alle katholischen Gottesdienste ab, vor einigen Tagen zog auch die Evangelische Kirche Hessen Nassau (EKHN) mit dieser Empfehlung nach. Genug Zeit für viele Gemeinden im Kreis, aus diesem Ausnahmezustand das Beste zu machen. Das ECHO gibt einen – sicher nicht vollständigen – Überblick über Ideen, Aktionen und besondere Projekte:

Wie gut, dass der liebe Gott vor die Corona-Krise die Erfindung des Internets setzte! Denn dahin weichen einige Gemeinden mit ihrem Gottesdienst nun kurzerhand aus. In Traisa zum Beispiel sendet die Gemeinde „Sofa-Gottesdienste“ über ihren YouTube-Kanal an alle, die es sehen wollen. Jederzeit abrufbar stehen da schon zwei, weitere Andachten sollen folgen. Auch auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Kirchengemeinde Groß-Umstadt ist schon eine Video-Andacht zu finden.

Die Melanchthongemeinde in Griesheim hat für kommenden Sonntag, 29. März, ebenfalls einen Live-Stream geplant. Unter www.melanchthongemeinde.de/live kann ab 10 Uhr vor den Bildschirmen mitgefeiert werden.

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Auf einen Podcast setzt dagegen die Evangelische Landeskirchliche Gemeinschaft Weiterstadt. Diese „Kurzimpulse“ von Pastor Heinrich Löwen und Jugendreferent Jakob Kress sind auf der Homepage www.elkg.de abrufbar. Per Newsletter kommen die Predigttexte aus Messel, bis Corona wieder anderes zulässt: Das Pfarrerpaar Burkholz schickt sie an alle, die sich unter kirchemessel@kirchemessel.de anmelden.

Ohne das Internet versuchen etwa die Martinsgemeinde in Münster und die Friedensgemeinde in Eppertshausen für die Menschen da zu sein. Obwohl es auch dort keine Gottesdienste mehr gibt, werden die Glocken sonntags um 10 Uhr läuten und die Pfarrer sprechen in der Kirche ein Gebet. Auch an jedem Tag um 18 Uhr läuten die Glocken in Münster sowie in Messel, denn die Gemeinden nehmen an der Aktion „Licht der Hoffnung“ teil und laden dazu ein, eine Kerze ins Fenster zu stellen – wie inzwischen 2000 Gemeinden bundesweit.

In Altheim und Harpertshausen bleiben die Kirchen täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Dort liegen Gästebücher aus, die quasi als Kummerkasten genutzt werden können. Offen ist auch die Stadtkirche in Groß-Umstadt von 9 bis 17 Uhr.

Michaela Meingast setzt dagegen auf das Telefon: Die Pfarrerin für Klein-Umstadt, Raibach und Dorndiel ruft dieser Tage die Über-80-Jährigen an, um den Kontakt zu halten.

Das Evangelische Dekanat Vorderer Odenwald weist darauf hin, dass alle seelsorgerischen Angebote trotz Gottesdienst-Ausfall und Gemeindebüro-Schließung weiter bestehen. Die Kirchen sind per Anrufbeantworter, Rufumleitung oder E-Mail erreichbar.