Landtagswahl: Torsten Leveringhaus und Sebastian Stöveken...

Sebastian Stöveken (links) und Torsten Leveringhaus zieht es aus dem Landkreis nach Wiesbaden. Foto: Karl-Heinz Bärtl  Foto: Karl-Heinz Bärtl
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Im Doppelpack haben die Kreis-Grünen am Donnerstagabend ihre Direktkandidaten für die Landtagswahl am 28. Oktober bestimmt: Torsten Leveringhaus tritt im Westkreis (Wahlkreis...

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GROSS-ZIMMERN. Im Doppelpack haben die Kreis-Grünen am Donnerstagabend ihre Direktkandidaten für die Landtagswahl am 28. Oktober bestimmt: Torsten Leveringhaus tritt im Westkreis (Wahlkreis 51) an, Sebastian Stöveken im Ostkreis (Wahlkreis 52).

Mit deutlichen netzpolitischen Ambitionen stellte sich Leve-ringhaus als einziger Bewerber für den Westkreis an diesem Abend im Zimmerner Treff vor. Er wurde einstimmig gewählt – wobei auch nur fünf Wahlberechtigte aus dem Wahlkreis 51 an diesem Abend erschienen waren. „Netzpolitik hat in unserer Fraktion keine richtige personelle Heimat“, sagte der 39 Jahre alte Seeheim-Jugenheimer, der im November 2017 dort als Bürgermeister kandidiert hatte und seit 2016 der Vorsitzende der Gemeindevertretung ist.

Er wolle im Landtag dafür eintreten, dass bei dem neuen hessischen Verfassungsschutzgesetz die Balance zwischen Sicherheits- und Netzpolitik gewahrt bleibe. Ein „so gefährlicher Irrweg“ wie die Späh-Software – der sogenannte Hessentrojaner – dürfe von „den Grünen als Bürgerrechtspartei“ nicht mitgegangen werden. „Das war für mich der Grund zu kandidieren.“

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Eintreten will Leveringhaus außerdem für ein neues Mobilitätskonzept für den westlichen Landkreis sowie für eine Unterstützung kleiner Kommunen bei der Digitalisierung der Verwaltung. „Hier muss das Land aktiv werden, damit nicht nur Darmstadt, Kassel oder Frankfurt sich das leisten können“, sagte der Großkundenbetreuer eines Darmstädter Softwareunternehmens. Als sein Stellvertreter traten Andreas Ewald aus Darmstadt und Christian Grunwald aus Griesheim an – wobei Letzterer das Rennen machte. Grunwald war 2013 Direktkandidat der Grünen.

Beide wollen auf die Landesliste

Für den Ostkreis wurde Sebastian Stöveken von elf der 14 anwesenden Mitglieder im ersten Urnengang gewählt. In einer Kampfkandidatur trat Hülya Lehr aus Münster gegen ihn an; sie unterlag mit drei Stimmen. Der 44 Jahre alte Dieburger Stöveken ist Stadtverordneter sowie Kreistagsabgeordneter der Grünen. „Dass Jamaika im Bund gekippt wurde, macht mich völlig perplex“, begründete er seine Landtagskandidatur: „Deswegen trete ich an: Ich will grüne Politik machen.“ Auf die Fahnen geschrieben hat sich der Vater von zwei Töchtern, der als Compliance-Beauftragter bei einer Bank im Taunus arbeitet, „mehr Leute aus der Mitte“ für seine Partei zu gewinnen.

Als Ersatzkandidat für den Wahlkreis wurde einstimmig Christoph Gaa aus Groß-Zimmern gewählt.

Sowohl Leveringhaus als auch Stöveken kündigten an, auch auf der Landesliste kandidieren zu wollen. „Ich sehe es realistisch: Als Direktkandidat der Grünen hat man wenig Chancen. Ich strebe Platz zwölf bis 16 auf der Landesliste an“, sagte Leveringhaus. Derzeit sitzen 13 Grüne im Hessischen Landtag. Stöveken beansprucht einen Platz weiter vorne auf der Landesliste für sich, etwa acht oder zehn. Aber: „Ich will das Direktmandat gewinnen. Obwohl das ein verdammt hohes Ziel ist.“