Im Groß-Umstädter Baugebiet „Buschweg“ rollen die Baumaschinen

Raum für rund 60 Wohneinheiten soll das Baugebiet „Buschweg“ im Nordosten des Groß-Umstädter Stadtteils Semd bieten. Inzwischen haben die Erschließungsarbeiten begonnen. Foto: Klaus Holdefehr

Noch vorm Spatenstich haben die Erschließungsarbeiten für das Gelände im Stadtteil Semd begonnen.

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GROß-UMSTADT. Diesmal ist der symbolische Akt fast mit dem tatsächlichen Baubeginn zusammengefallen. Vor einer Woche hat der Spatenstich für das Baugebiet „Buschweg“ im Nordosten des Groß-Umstädter Stadtteils Semd stattgefunden. Seit zwei Wochen rollen die Baumaschinen für die Erschließungsarbeiten. Spielt das Wetter mit und gibt es auch sonst keine Widrigkeiten, können Bauherren spätestens im Juli des nächsten Jahres mit dem „Nestbau“ beginnen.

Der Baubeginn auf dem knapp zwei Hektar großen Areal markiert den Beginn einer neuen Etappe der Groß-Umstädter Siedlungsentwicklung. Nach stürmischem Wachstum bis in die neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hatte sich die Stadt nämlich zunächst eine Atempause verordnet, um dann in enger Verzahnung mit den Bürgern über die Zukunft zu befinden und die Ergebnisse eines ausführlichen Diskussionsprozesses in einem neuen Flächennutzungsplan festzuhalten. Davon ausgenommen blieben Projekte der Innenverdichtung, sogenannte Angebotsplanungen wie das „Semder Scheunenprogramm“, das die Umwandlung landwirtschaftlicher Lagerhallen in Wohnraum wesentlich leichter machte, oder der Bebauungsplan für die Hans-Kudlich-Straße in der Hackersiedlung, mit dem jetzt eine Zweitbebauung zahlreicher großer „Siedlergrundstücke“ möglich geworden ist.

Zu einem Grundsatz wurde bei der Neufassung des Flächennutzungsplans die Erkenntnis, dass Möglichkeiten eines moderaten Wachstums geschaffen werden müssen, damit Groß-Umstadt – mit seinen neun Stadtteilen flächengrößte Kommune des Landkreises Darmstadt-Dieburg – die Zahl von rund 22.500 Einwohnern als Basis seiner Infrastruktur in etwa halten soll.

Das schloss dann auch Optionen zum Wachstum in die Fläche ein, wie sie zuerst mit dem Neubaugebiet „Umstädter Bruch“ am Rand der Hackersiedlung zwischen Richen und der Kernstadt umgesetzt wurden. Das folgende Baugebiet „Steinborn“ auf dem Krankenhausbuckel darf allerdings eher unter „Innenverdichtung“ verbucht werden.

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Maßgabe des neuen Flächennutzungsplans ist auch ein moderates Flächenwachstum für die Stadtteile, und das Baugebiet „Buschweg“ markiert den ersten Schritt dieser Entwicklungsphase. Weitere Baugebiete sollen folgen. Für die Stadtteile Kleestadt und Wiebelsbach soll die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 20. Oktober, über die Geltungsbereiche der zugehörigen Bebauungspläne entscheiden.

Im „Buschweg“, dessen zwei Hektar Raum für rund 60 Wohneinheiten bieten, wurde der Oberboden für die die Baustraße abgeschoben. Dieser Boden soll später wieder komplett verwendet werden. Dann werden der Kanal und die Versorgungsleitungen gelegt und ein unterirdisches Regenrückhaltebecken gebaut. Diese Arbeiten sollen rund acht Monate dauern. Ein Spielplatz gehört ebenfalls zum Konzept. „Alle zum Verkauf stehenden Grundstücke sind aktuell reserviert“, heißt es auf der Homepage der Stadt.