Die Freude war groß am Wochenende: Endlich wieder ein „richtiges“ Johannisfest nach zwei Jahren Pause.
GROSS-UMSTADT. Am Samstagabend, kurz bevor das Feuer auf dem Marktplatz angezündet wurde und man von ferne schon die Trommler der „Roten Teufel“ hören konnte, war es richtig voll auf dem Marktplatz. Die Musikanten fanden zwar noch ein Durchkommen, mussten sich allerdings einen Weg durch die Menschenmenge bahnen.
Nicht nur die Gäste des Groß-Umstädter Johannisfestes freuten sich, dass das beliebte Fest portugiesischen Ursprungs nach zweijähriger Pause endlich wieder gefeiert werden konnte, sondern vor allen Dingen auch die Veranstalter, verschiedene portugiesischen Gruppen wie der„Clube Operário Português“ (COP) und das Groß-Umstädter Verschwisterungskomitee.
So freut sich Sonia Mureira, Vorsitzende der portugiesischen Abteilung des Komitees, darüber, dass endlich wieder ein „normales“ Johannisfest stattfinden kann. Im vergangenen Jahr hatten die Portugiesen zwar ein kleines Fest im Wendelinuspark ausgerichtet, aber mit eingeschränkter Anzahl von Besuchern und Zeitfenstern, die gebucht werden mussten. „Das hatte wenig mit dem Johannisfest zu tun“, sagt Mureira. Seit September ist Mureira im Amt, sie ist in die großen Fußstapfen von Clarinda Machado getreten.
Mureira ist auch ganz begeistert von der guten Zusammenarbeit in ihrem Team, in dem sich alle ebensosehr darüber freuen, endlich mal wieder ein Fest feiern zu können. Für sie wie auch für Bürgermeister René Kirch war es das erste Mal, bei der Eröffnung am Samstagabend auf der Bühne zu stehen. Die Vorsitzende freut sich auch darauf, dass Kirch ab 22 Uhr am Stand der portugiesischen Abteilung Wein ausschenkte. Diese Tradition hat Kirch von dem kürzlich verstorbenen Bürgermeister Joachim Ruppert übernommen.
Kirch hatte in seiner kurzen Begrüßungsrede vor allem den vielen Ehrenamtlichen gedankt, nur durch sie sei das Fest überhaupt möglich. Er betonte auch die wichtige Rolle, die die drei Abteilungen des Verschwisterungskomitees spielten – neben der portugiesischen gibt es die französische und die italienische Abteilung, die ebenfalls mit Ständen auf dem Johannisfest vertreten waren und dadurch den europäischen Gedanken stärkten. Diesen habe auch sein Vorgänger Joachim Ruppert ganz stark gefördert, erinnerte Kirch.
Vor der offiziellen Eröffnung gab es einen Zug durch die Stadt zum Marktplatz mit den roten Teufeln und der Tanzgruppe der Portugiesen, die dann auch wieder viele der Zuschauer mit ihrem Eröffnungstanz in Erstaunen versetzten. Nach der Eröffnung sorgte die portugiesische Musikgruppe Supernova für mächtig Stimmung auf dem Marktplatz. Nicht nur die Kinder tanzten ausgelassen zu der mitreißenden Musik, auch größtenteils portugiesische Paare wagten auf dem holprigen Pflaster des Marktplatzes einige Tanzschritte. Später, als die roten Teufel die Bühne eroberten, war dafür kein Raum mehr, viel zu dicht standen die Besucher.
Das Johannisfest hatte am Freitag begonnen, verhalten zunächst, weil es in Groß-Umstadt den von vielen erhofften Regen gegeben hatte, aber nachdem der dann gegen 21 Uhr aufgehört hatte, kamen dann auch die Besucher.