In Groß-Bieberau war die Windkraft schon einmal Thema gewesen. Im November 2015 hatte es in der „Tenne“ eine Veranstaltung des Vereins „Gegenwind“ gegeben. Damals war...
GROSS-BIEBERAU. In Groß-Bieberau war die Windkraft schon einmal Thema gewesen. Im November 2015 hatte es in der „Tenne“ eine Veranstaltung des Vereins „Gegenwind“ gegeben. Damals war die Meinung in Groß-Bieberau gespalten, die Gemeinde hätte auch Land einbringen können und damit finanziell über Pachterträge von der Windkraft profitieren können. Das Thema erledigte sich aber im Winter 2016, nachdem die Entega mitgeteilt hatte, dass sie von den Plänen Abstand nimmt. Aufgrund eines avifaunistischen Gutachtens (Als Avifauna wird die Gesamtheit aller in einer Region vorkommenden Vogelarten bezeichnet) sei der Bau nur schwer oder gar nicht umzusetzen. In der Gemarkung war der Rotmilan nachgewiesen worden, sozusagen ein Ausschlusskriterium. Die Stadtverordneten kamen somit um ein Votum herum.
Am Montagabend ging es bei der Stadtverordnetenversammlung um eine Stellungnahme des Groß-Bieberauer Parlaments zu einem Vorranggebiet für Windkraftnutzung, das an die Gemarkung der Stadt grenzt. In Groß-Bieberau selbst ist kein Vorranggebiet ausgewiesen, dafür allerdings in der Nachbargemeinde Brensbach im Waldgebiet unmittelbar an der Grenze zur Groß-Bieberauer Gemarkung.
Einig waren sich die Stadtverordneten, dass man die Stellungnahmen von Hessen Forst, dem Nabu und dem Ortslandwirt an das Regierungspräsidium Darmstadt weitergibt. Hessen Forst macht zwar darauf aufmerksam, dass die Fläche an ein FFH-Gebiet (Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes) grenzt, stellt aber fest, das forstfiskalisches Eigentum der Stadt Groß-Bieberau nicht betroffen ist. Der Nabu erklärt, dass es Vorkommen vom Rot- und Schwarzmilan, sowie dem Wanderfalken gibt und bittet um Berücksichtigung.
Bereits im Umweltausschuss, der am 16. Mai tagte, hatten sich die Parteien klar zur Windkraft positioniert. Die SPD sprach sich dafür aus, die FDP klar dagegen. Während sich die CDU nicht grundsätzlich gegen die Windkraft stellte, bemängelte sie allerdings den Nutzungsgrad der Windkraft. Die Freien Wähler schlossen sich dem an.
Wenig überraschend war nun am Montag, dass das Groß-Bieberauer Parlament die Zustimmung zur Windkraftanlage nicht erteilen wollte, auch wenn die Abstimmung denkbar knapp ausfiel. Sieben Stadtverordnete, darunter die gesamte SPD sprachen sich für die Nutzung der Windkraft aus, sieben Stadtverordnete dagegen, sechs enthielten sich. Bei Stimmengleichheit gilt ein Antrag dann als abgelehnt.