Der SPD-Ehrenstadtrat Erich Vöhl aus Groß-Bieberau wird 85 Jahre alt. Die große Feier muss aber leider ausfallen.
GROSS-BIEBERAU. Der Eisenbahn gehörte sein Herz, sein ganzes Berufsleben verbrachte Erich Vöhl bei der Deutschen Bahn. Am Samstag wird er 85 Jahre alt, die geplante Feier muss pandemiebedingt aber leider ausfallen. „Meine Tochter und mein Sohn werden bestimmt einmal vorbeischauen“, sagt Vöhl.
Am 16. Mai 1935 wurde Vöhl in Gießen geboren, weil die Familie ausgebombt worden war, zogen sie nach Reinheim, wo sie noch ein Haus besaßen. „Ich bin hier in Groß-Bieberau zur Schule gegangen“, erinnert sich Vöhl. Er absolvierte die Mittlere Reife und lernte dann Maschinenschlosser bei der Bahn. Später setzte er die Ausbildung zum Lokführer obendrauf und war viel im Odenwald unterwegs. Bald landete er in der Zentrale in Mainz und war für die Personaleinteilung zuständig. Dass er nicht mehr selbst die Lok steuern konnte, bedauerte er, am liebsten fuhr er die Dieselloks. „Die haben so schön gebrummt.“
1956 hat er seine Frau Elli geheiratet und zog mit ihr zwei Kinder groß. Heute hat er drei Enkel und einen Urenkel und zu seiner großen Freude wohnen alle in Groß-Bieberau. Ein Enkel will in das Anfang der 1960er Jahre selbstgebaute Haus in das obere Stockwerk ziehen. Seit seine Frau vor einem Jahr starb, fühlt sich Vöhl einsam. „Meine Elli fehlt an allen Ecken und Enden.“
Seit über 50 Jahren ist Vöhl in der SPD. Bei der Bahn war er lange Personalratsvorsitzender. „Damals sollte man in einer Partei sein und ich habe mich für die SPD entschieden.“ Für die SPD saß er dann viele Jahre im Stadtparlament erst als Stadtverordneter, dann im Magistrat. Für seine politische Tätigkeit wurde er zum Ehrenstadtrat ernannt.
In den Urlaub fuhr er früher jedes Jahr, trotz kostenlosen Bahntickets, mit dem Auto. Hauptziel war Österreich. In seiner Jugend spielte er Fußball beim SV 1945, später fuhr er viel Rad. Heute geht er viel in den Wald, am liebsten spaziert er um den See bei Brensbach.