Alte Gleise als Hindernis als Hindernis für Groß-Bieberauer...

Die Gleise der ehemaligen Bahnstrecke von Reinheim nach Reichelsheim sind zumindest bis Groß-Bieberau, das im Hintergrund zu sehen ist, noch vorhanden. Foto: Ulrike Bernauer

Groß-Bieberauer FDP möchte Bahntrasse nach Reichelsheim möglichst schnell entwidmen, um geplanter Umgehung den Weg zu ebnen. Antrag auf Reaktivierung der Strecke bei der...

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GROß-BIEBERAU. Die Verkehrsprioritäten in Groß-Bieberau sind ganz offensichtlich klar für die Stadtverordneten: Sie liegen auf der Umgehung. Die FDP hatte bei der letzten Sitzung des Jahres eine Resolution auf die Tagesordnung gesetzt. Darin wird „nachdrücklich“ erklärt, dass die Stadtverordnetenversammlung eine Reaktivierung der Eisenbahnstrecke zwischen Reinheim und Groß-Bieberau nicht wünscht. Die Strecke solle baldmöglichst entwidmet werden.

Das Thema Eisenbahn und auch den Bahnanschluss der MHI, früher OHI, sei ein heißes Eisen, so der Fraktionsvorsitzende der FDP, Martin Engelhardt. Als das Parlament sich vor 20 Jahren entschlossen hatte, die Weiche zu behalten, habe es einen „Sturm im Wasserglas“ gegeben. Diesmal habe die FDP beschlossen mit einem Steinwurf die Ruhe des Wassers zu stören, allerdings mit der umgekehrten Intension. Man setze auf die Umgehungsstraße, auf die Groß-Bieberau schon so lange warte.

Die von vielen herbeigesehnte Umgehung könnte durch ein Brückenbauwerk über die Bahnstrecke, sollte diese erhalten bleiben, wesentlich verteuert werden. Die FDP wünsche sich im Namen der Groß-Bieberauer, dass die Planung endlich in Gang komme. Engelhardt sprach in diesem Zusammenhang auch Hessen Mobil an. Das Geld für den Neubau sei vorhanden, nur mangele es bei Hessen Mobil an Planern. Es gebe allerdings Planer, die die Stadt beauftragen könne, bei denen Hessen Mobil die Planung dann nicht überprüfen muss, wozu die Behörde, die in Hessen für die Planung und den Bau der Straßen zuständig ist, dann auch wieder keine Zeit hätte. „Wir brauchen die Bahnstrecke nicht“, prophezeite Engelhardt, „nach Reichelsheim wird nie wieder ein Zug fahren.“

Der FDP-Fraktionsvorsitzende war aber auch bereit, die Resolution noch einmal in den Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt, Bauen und Verkehr (LUBV) zu überweisen, denn seiner Fraktion war eine möglichst einstimmige Zustimmung als starkes Signal wichtig. So geschah es dann auch, die Resolution soll in der ersten Sitzung im Januar dort behandelt werden. Axel Goldbach, Fraktionsvorsitzender der SPD, fehlte ein konkreter Adressat für die Resolution. Außerdem berichtete er aus einer Sitzung des Verkehrsverbundes Dadina, in der die Freien Wähler/Piraten einen Antrag auf Reaktivierung der Strecke gestellt hätten. Goldbach betonte, dass andere Strecken für die Bahn auch nicht mit einem solch teuren Brückenbauwerk geschlagen seien.

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Bürgermeister Edgar Buchwald erklärte dazu, die Stadt habe bis zum 15. Februar Zeit, bei der Dadina zu diesem Antrag Stellung zu nehmen. Dem Antrag von Jörg Bernius von den Freien Wählern zur Klärung der noch offenen Fragen die Resolution in den LUBV zu überweisen, wurde einstimmig zugestimmt.

Eine Anfrage der CDU beschäftigte sich ebenfalls mit der Eisenbahn. Ob eine Änderung des Raumordnungsplans im Gebiet des ehemaligen Verladebahnhofs schon angedacht sei, wollte Dirk Barkhausen, Fraktionsvorsitzender der CDU, wissen. Bürgermeister Buchwald bestätigte, dass er diesbezüglich schon Gespräche mit dem Regierungspräsidium geführt habe. Der Wunsch, dieses Gebiet als Mischgebiet auszuweisen, solle berücksichtigt werden. Allerdings werde es keine Bebauung im Überschwemmungsgebiet geben.