Sechsjähriger im Griesheimer Freibad vor Ertrinken gerettet

Das Freibad in Griesheim. Guido Schiek

Nach den tödlichen Unfällen im Rhein vom Wochenende hatte ein Kind im Griesheimer Schwimmbad Glück im Unglück. Ein Jugendlicher schlug rechtzeitig Alarm.

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GRIESHEIM. Sonntag in der Mittagshitze: Ein Rettungshubschrauber landet neben dem Griesheimer Freibad. Ein sechs Jahre alter Junge ist dort beim Baden verunglückt. In letzter Minute konnte eine Badeaufsicht einen sechsjährigen Jungen, der reglos im Schwimmbecken trieb, aus dem Wasser ziehen. Der herbeigerufene Notarzt ordnete an, ihn mit dem Rettungshubschrauber zur Beobachtung in die Kinderintensivstation nach Mainz zu bringen. „Dem Jungen geht es wieder gut und er kommt heute schon aus dem Krankenhaus“, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Südhessen am Montag dieser Zeitung. Weitere Ermittlungen würden nicht erfolgen, da die Polizei nach ihren ersten Untersuchungen den Vorfall als Badeunfall einstufe. Hinweise auf eine Fremdeinwirkung oder eine Verletzung der Badeaufsicht gebe es nicht.

Der Vorfall ereignete sich gegen 12.10 Uhr im Nichtschwimmerbecken des Griesheimer Freibads zwischen der Rutsche und dem Wasserfall, wie eine Sprecherin der Griesheimer Pressestelle auf Anfrage sagte. Der Junge sei Nichtschwimmer gewesen. Ein Jugendlicher habe die Beckenaufsicht gerufen, die sofort geholfen und dem Sechsjährigen im Aufsichtsraum versorgt habe. Anders als in anderen Medien dargestellt, hätten keine Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgen müssen. Der Notarzt, der in fünf Minuten dagewesen sei, hätte den Rettungshubschrauber angeordnet, da der Junge Wasser geschluckt und es in den Lungen gehabt habe, was eine Gesundheitsgefahr bedeuten kann. Um eine Falschmeldung handele es sich nach Angaben der Stadt auch dabei, dass der Junge bewusstlos gewesen sei. Der Junge sei phasenweise ansprechbar gewesen, so stellt es die Stadt dar.

Das Bad war nicht überfüllt

Zur Zeit des Vorfalls hätten rund 1500 Gäste das Freibadgelände besucht. Damit sei das Bad, so die Stadt Griesheim, keinesfalls überfüllt gewesen, wie in einigen Sozialen Medien zu lesen sei. Am Sonntag erreichten die Temperaturen Höchstwerte, das Thermometer kletterte bis auf knapp 40 Grad. Im Laufe des Nachmittags seien es 3000 Gäste gewesen. Drei städtische Badeaufsichstpersonen seien zum Zeitpunkt des Unfalls anwesend gewesen, zudem drei Security-Mitarbeiter eines privaten Anbieters, die die Stadt für die Aufsicht der Liegewiesen anstellt, damit das Rettungspersonal sich auf das Becken konzentrieren könne.

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