Griesheim: Neue Modellflächen für die Landschaftspflege

Esel unterstützen die Landschaftspflege. © Stadt Griesheim

Im kommenden Jahr setzt die Stadt Esel auf drei zusätzlichen Arealen zur Waldbeweidung ein. Das soll die Gehölzvegetation erhalten und entwickeln.

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GRIESHEIM. Die von der Stadt Griesheim als Unterstützung zur Landschaftspflege eingesetzten Esel werden sich diese Woche in die Winterpause verabschieden und den Stadtwald verlassen, teilt die Stadt mit. Im März finden sie ihren Weg wieder nach Griesheim zurück und sind dann zusätzlich auf drei neuen Modellflächen eingesetzt. Die neuen Areale befinden sich alle nord-östlich vom Waldspielplatz. "In diesem Jahr waren die Esel des Landschaftspflege Südhessen e.V. auf den Modellflächen am Kirschberg (April bis Juni) sowie am Krohberg (August bis Oktober) im Einsatz und haben sichtbar zur Naturverjüngung des Waldes beigetragen", heißt es in der Mitteilung.

Der Griesheimer Stadtwald ist durch Dürrejahre, Hitzeperioden und eine übermäßige Maikäferpopulation gefährdet, seine Waldfunktionen zu verlieren.

Wegen der desolaten Situation wurde bereits ein Modellversuch "Holzhackschnitzel im Griesheimer Stadtwald" (seit 2022) gestartet. Nun soll flankierend eine naturschutzfachlich gelenkte, extensive Waldbeweidung zum Erhalt und der Entwicklung der Gehölzvegetation auf zwei Modellflächen von insgesamt zehn Hektar durchgeführt werden. Das sechs Hektar große Gebiet befindet sich östlich vom Haus Waldeck (Am Krohberg), das 4,5 Hektar große Areal östlich der Gerhart-Hauptmann-Schule (Kirschberg).

Der Eintrieb von Weidetieren soll die Gehölzvegetation erhalten und entwickeln. Gegenüber der historischen Nutzungsform hat sich die Bedeutung moderner Waldweide vollständig auf den Bereich des Artenschutzes und der Landschaftspflege verlagert. Die Beweidung funktioniert, ohne den Baumaufwuchs zu schädigen, indem der Weidedruck über die Anzahl der Tiere und die Dauer der Beweidung gesteuert wird.

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Zusätzlich soll die Maßnahme wissenschaftlich begleitet werden. Um bestmögliche Erkenntnisse über den Einfluss der Beweidung auf die Maikäferpopulation zu gewinnen, sollen Engerlingsgrabungen intensiviert werden. Außerdem sind zur Vergleichbarkeit einzelne Zaunquadrate als Referenzflächen geplant, die von der Beweidung abgegrenzt sind. Begleitet wird das Projekt durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, zusätzliche wissenschaftliche Begleitung ist durch die TU Darmstadt geplant.

HessenForst plant zudem für Herbst, eine Fläche in der Nähe des Forsthauses von etwa sieben Hektar zu beweiden. Hier soll mit einer Schafbeweidung ebenfalls die Grasvegetation zurückgedrängt werden, damit sich Bäume wieder natürlich aussamen können oder eine Pflanzung ermöglicht wird.