Die evangelische Kirche Erzhausen plant am 8. Mai einen Vortrag vom Ortskundlichen Arbeitskreis und Glockengeläut.
ERZHAUSEN. Für Montag, 8. Mai, lädt die evangelische Kirchengemeinde für 18.45 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung an der Kirche ein, gestaltet vom Gesangsverein Sängerbund-Sängerlust, eingeleitet von der Bürgermeisterin Claudia Lange. "Der 8. Mai 1945 erscheint vielen heute als großer Riss in der Geschichte. Der Krieg, der weltweit 50 Millionen Menschen das Leben gekostet hat, war zu Ende und die Schrecken der NS-Diktatur waren vorbei", sagt Hans Schmidt vom Ortskundlichen Arbeitskreis. Not und Hunger waren in den zerstörten Städten und Gemeinden jedoch nicht vorbei. Viele Kriegsgefangene darbten oder starben nach dem Krieg in Lagern. Etwa 250 der damals 2500 Einwohner von Erzhausen verloren durch den Zweiten Weltkrieg ihr Leben. In das zerstörte und verstörte Land strömten Millionen traumatisierter Flüchtlinge und Heimatvertriebene, Erzhausen nahm 400 Personen auf. Frieden heute und morgen ist eine Errungenschaft, um die uns Menschen in anderen Ländern beneiden, die hier Schutz suchen und unter Lebensgefahr auf den Weg nach Deutschland begeben. Auf der Suche nach einem besseren Leben. Frieden und was er mit sich brachte, schien in den vergangenen Jahrzehnten so selbstverständlich, dass dafür kaum jemand auf die Straße ging. Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine haben uns aufgeweckt, aufgewühlt und die Zerbrechlichkeit von Frieden bewusst gemacht. Eine kollektive Angst um die Zukunft macht sich breit. Menschen treffen sich zu spontanen Solidaritätskundgebungen, zu Sammel- und Hilfsaktionen. Bei dieser Veranstaltung soll daran gedacht werden. Ab 19 bis 19.10 Uhr werden alle Glocken der evangelischen Kirche läuten, zur Erinnerung an das Kriegsende 1945 und den Beginn der längsten Friedensepoche in der Geschichte des Landes.
Die Gedenkveranstaltung geht auf die Initiative der Gemeinde, der evangelischen und katholischen Kirche, dem Partnerschaftsverein und dem Ortskundlichen Arbeitskreis zurück.