Erzhausens Jugend wählt Kinder- und Jugendparlament

Die Skater-Anlage am Hainpfad ist ein Treffpunkt für Jugendliche in Erzhausen. Die jungen Leute wünschen sich aber mehr Räume. Über das Jugendparlament wollen sie künftig ihre Interessen in die Kommunalpolitik einbringen. Foto: Karl-Heinz Bärtl
© Karl-Heinz Bärtl

In diesem März wählen junge Erzhäuser zum ersten Mal ein Kinder- und Jugendparlament. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 15. Februar.

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ERZHAUSEN. Im März wählt Erzhausen. Nicht nur die Erwachsenen geben ihre Stimme ab. Auch die Kinder und Jugendlichen der Gemeinde können vom 22. bis 27. März zum ersten Mal ihre eigene Interessensvertretung wählen: das Kinder- und Jugendparlament. Daran sind hohe Erwartungen geknüpft.

„Wir haben dadurch die Möglichkeit, aus Sicht der Jugendlichen mitzugestalten“, sagt Florian Berlit. Der 17-Jährige hat in den vergangenen beiden Jahren in einer Arbeitsgruppe mitgeholfen, das Gremium und die Wahlen vorzubereiten. Es gehe dabei auch um Mitbestimmung, sagt der junge Erzhäuser.

„Das Kinder- und Jugendparlament hat die Aufgabe, die Interessen der Kinder und Jugendlichen in Erzhausen gegenüber den Organen der Gemeinde und ihren Ausschüssen zu vertreten“, heißt es in der Geschäftsordnung des Jugendparlaments.

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Forum für Ideen

Richtig Fahrt aufgenommen hat die Diskussion über eine Interessensvertretung für junge Erzhäuser mit dem Leitbildprozess. Eine Bürgerbefragung hatte ergeben, dass Jugendliche Räume und Treffpunkte für ihre Altersgenossen vermissen. Ebenso ein Forum, in dem die jungen Erzhäuser ihre Ideen formulieren können.

Das soll im Jugendparlament möglich sein. „Dort können wir uns zusammensetzen, Wünsche und Ideen entwickeln“, sagt Florians Schwester Amelie, die sich ebenfalls für das Projekt engagiert. Unterstützt wurden die jungen Erzhäuser, die sich regelmäßig in einer Arbeitsgruppe getroffen haben, von der Kinder- und Jugendförderung der Gemeinde. „Das Parlament soll die Möglichkeit bieten, dass Jugendlichen ihre Interessen in die Kommunalpolitik einbringen“, fasst Jugendpfleger Steffen Kazmierczak seine Erwartung zusammen.

Neue Vertretung muss angehört werden

Die Möglichkeiten der Jugendvertretung sind weitgehend. So haben ihre Beschlüsse nicht nur Empfehlungscharakter. Das neue Gremium kann auch Anträge in die Gemeindevertretung einbringen, in der die Jugendlichen ebenso wie in Ausschüssen Rederecht haben. Auch muss die Vertretung bei Themen, die junge Erzhäuser betreffen, angehört werden. Aktuelles Beispiel ist das geplante Freizeitgelände am Hainpfad. „Die Jugendlichen wollen schon wissen, wie das gestaltet werden soll“, weiß der Jugendpfleger Kazmierczak. Florian und Amelie Berlit wünschen sich beispielsweise eine BMX-Bahn und einen Nerf-Parcours in Erzhausen.

Bei den Kommunalpolitikern wird das Kinder- und Jugendparlament begrüßt. „Es ist eine Form der Anerkennung und der Wertschätzung“, sagt die Vorsitzende der Gemeindevertretung Tanja Launer. Sie sieht in dem Gremium auf jeden Fall eine Bereicherung.

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Elf Mitglieder umfasst das Parlament des Erzhäuser Nachwuchses. Derzeit können Mädchen und Jungen Wahlvorschläge abgeben. Dazu müssen die Interessierten bis zum 15. Februar einen Bewerbungsbogen samt Zustimmung der Erziehungsberechtigten einreichen. Der kann im Internet heruntergeladen werden. Gewählt werden können Erzhäuser, die im März älter als zehn und jünger als 18 Jahre sind. „Denn ab der Volljährigkeit darf man ja die Gemeindevertretung mitwählen“, erläutert Jugendpfleger Kazmierczak die Altersbegrenzung.

Weitere Informationen zur Bewerbung und zur Wahl gibt es bei der Kinder- und Jugendförderung per E-Mail unter kijufoe@erzhausen.de sowie bei Steffen Kazmierczak unter 0151-65 47 32 43 und bei Jugendpflegerin Khadija Hornig unter 0151-65 47 32 44.l

Von Wolfgang Görg