Erzhausen: Drei Menschen sterben bei Flugzeugabsturz

Die Feuerwehr ist an der Absturzstelle bei den Löscharbeiten. Foto: dpa

Bei Anflug auf Egelsbach verunglückt ein Kleinflugzeug bei Erzhausen. Die drei Insassen sterben. Zwei weitere Personen werden bei Unfall auf dem Weg zur Absturzstelle getötet.

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ERZHAUSEN. Zwei Tragödien, bei denen fünf Menschen ums Leben gekommen sind und drei schwer verletzt wurden, haben sich am Sonntagnachmittag nördlich von Erzhausen ereignet: Gegen 15 Uhr stürzte ein Kleinflugzeug im südhessischen Erzhausen auf einen Spargelacker. In dem Sechssitzer waren nach ersten Ermittlungen der Polizei drei Menschen unterwegs, vermutlich russische Staatsangehörige. Sie waren wohl auf dem Weg von Cannes in Frankreich nach Egelsbach.

Mit einer abschließenden Identifizierung der Leichen ist allerdings erst im Laufe der kommenden Woche zu rechnen. Die Maschine brannte komplett aus, das Trümmerfeld umfasste einen Radius von 20 Metern.

Unfall auf der Fahrt zur Einsatzstelle

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Zudem verunglückte gegen 15.45 Uhr ein Polizeiauto, das auf dem Weg zur Absturzstelle war. Auf der Bundesstraße 486 war das Fahrzeug mit Blaulicht unterwegs, als es nach einem missglückten Überholversuch eines Pkws auf der anderen Fahrspur zum Frontalzusammenstoß kam. Die zwei Insassen des Privat-Pkw wurden getötet, die drei Polizeibeamten schwer verletzt.

Die Bundesstelle für Flugzeuguntersuchungen hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Neben zahlreichen Kräften der Polizei waren am Sonntag auch etliche Einsatz- und Rettungskräfte der umliegenden Gemeinden an der Absturzstelle und arbeiteten bis in die Nacht.

Die Absturzstelle ist derzeit abgesperrt, der Einsatz ist noch im Gange.
Die Feuerwehr und zahlreiche Rettungskräfte sind an der Absturzstelle im Einsatz.
Die Feuerwehr ist an der Absturzstelle bei den Löscharbeiten.
Die Absturzstelle liegt auf einem Spargelfeld bei Erzhausen. Die Maschine war im Landeanflug auf den Flughafen Egelsbach.
Die Einsatzleitung hat vor Ort unter anderem auch die Betreuung der Medien übernommen und hält vor Ort auch eine Pressekonferenz ab.
Auf der Anfahrt zum Flugzeugabsturz kollidierte ein Polizeiauto mit einem Wagen, der zum Überholen ausgeschert war. Dessen beiden Insassen starben, die drei Polizisten wurden verletzt.
Die Maschine wurde beim Absturz vollkommen zerstört. Nach den Löscharbeiten sind kaum große Trümmerstücke zu sehen.
Die Feuerwehr hat mit Löschschaum gearbeitet.
Nach den Löscharbeiten soll die Ermittlung der Absturzursache beginnen. Zur Zahl der Insassen wird es vermutlich erst am Montag Auskunft geben.
Beim Einsatz arbeiteten Feuerwehrmänner auch in Schutzausrüstung an der Absturzstelle.
Bei der abgestürzten Maschine handelte es sich um ein Flugzeug der Marke Epic vom Typ LT. Dieses Bild zeigt eine vergleichbare Maschine und nicht das verunglückte Flugzeug.
Weil in einem Flugzeug gefährliche Stoffe vorkommen können, trugen die Feuerwehrleute Schutzanzüge beim Löschen.
Am Montagvormittag begannen die Experten mit der Untersuchung des Flugzeugwracks.
Das Wrack wird vor Ort vermessen und fotografiert.
Das Flugzeug wurde vollkommen zerstört. Hier sind der Motor und der Propeller zu sehen.
Die Unfallstelle ist weiträumig abgesperrt und die Polizei ist vor Ort.
Auch am Montag sind immer noch Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort.
Auch die beim Unglück ums Leben gekommenen Insassen des Flugzeuges werden mit einem Leichenwagen abgeholt und in die Gerichtsmedizin gebracht.

Wie die „Welt“ am Sonntagabend berichtete, war eine der reichsten Frauen Russlands unter den Opfern des Absturzes, Natalja Filjowa. Die Zeitung beruft sich auf eine Unternehmenssprecherin der russischen Fluggesellschaft S7, deren Mitbesitzerin Filjowa war. Demnach sollten auf Wunsch der russischen Gesellschaft nun auch russische Experten in die Untersuchung des Absturzes eingebunden werden. Das Flugzeug sei auf dem Weg von Frankfurt nach Egelsbach gewesen.

Flugzeug war im Landeanflug auf den Flughafen Egelsbach

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Bei dem Flugzeug handelte es sich um eins der Marke Epic vom Typ E 1000. Augenzeugen berichteten der Polizei, dass das Flugzeug noch eine Schleife geflogen sei, um auf dem Flugplatz in Egelsbach zu landen. Dann habe der Motor gestottert und immer wieder aufgeheult. Schließlich sei die Maschine „wie ein Stein“ auf den Acker gestürzt, so ein Polizeisprecher.

Die Deutsche Flugsicherung war zu dem Zeitpunkt nicht mehr zuständig für die Maschine, wie Sprecher Christian Hoppe erklärt. „Der Pilot hatte sich schon bei uns abgemeldet und ist auf Sichtflug gegangen.“ Dann übernimmt der Flughafen Egelsbach.

Dort allerdings wollte niemand zum Unglück Auskunft geben. „Das Flugzeug hat nicht zu unserem Flugplatz gehört, wir wissen darüber überhaupt nichts“, sagte eine Mitarbeiterin am Sonntag. Auch zur Frage, ob der Pilot dem Flugplatz von Problemen berichtet habe, gab es keine Auskunft.

Mit dem Hubschrauber in die Klinik

Die andere Tragödie spielte sich auf der Bundesstraße 486 ab, zwischen Langen und Mörfelden. Das Polizeiauto war von Langen kommend auf dem Weg zur Absturzstelle. Die „Alarmfahrt“ mit Blaulicht endete, als auf der Gegenfahrbahn ein anderes Auto zum Überholen ausscherte. Es kam zum Zusammenstoß, bei dem die beiden Insassen des Privat-Pkws getötet wurden. Die drei Polizeibeamten wurden schwer verletzt und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.