Erzhausen wählt am Sonntag, 19. August, seinen neuen Bürgermeister. Vier Kandidaten gibt es für die Nachfolge von Rainer Seibold. Claudia Lange tritt für die GfE an.
ERZHAUSEN. Von Westen aus ist die Silhouette von Erzhausen gut zu erkennen. Der Turm der evangelischen Kirche ist der markanteste Punkt, daneben sind Häuserreihen zu sehen. Diesen Blick auf ihre Gemeinde mag Claudia Lange besonders. „Erzhausen sieht schön aus“, sagt sie. Jetzt will sie in ihrer Gemeinde Bürgermeisterin werden. Nominiert hat sie die Wählergemeinschaft Gemeinsam für Erzhausen.
Seit 20 Jahren lebt die 50-Jährige in Erzhausen mit ihrem Mann Klaus Schmüser und Sohn Robin (9). Wie viele Erzhäuser ist sie eine Pendlerin. Derzeit in ihre Rechtsanwaltskanzlei in Bad Soden. Längst ist Erzhausen für die Juristin mehr als ein Schlafort. „Es ist eine lebenswerte Gemeinde“, sagt die Frau, die in Stuttgart geboren und im Landkreis Ludwigsburg aufgewachsen ist, aber auch schon in Berlin und Wiesbaden gelebt hat.
Mit dem Prädikat lebenswert bezeichnet Claudia Lange vor allem die Versorgung im Ort und das Angebot der Kinderbetreuung. Das hat sie als Mutter eines heute neunjährigen Sohnes kennengelernt und ist voll des Lobes.
„Jetzt möchte ich Erzhausen etwas zurückgeben“, erklärt sie ihre Motivation, sich für das Amt der Bürgermeisterin zu bewerben.
Dabei hatte sie bislang mit der Kommunalpolitik nicht viele Berührungspunkte. Die Arbeit bei der Deutschen Bank ließ kaum den zeitlichen Spielraum für ein politisches Engagement. Der Managerjob war zeitintensiv. Unter anderem war sie Chefsyndikus in der Konzernrechtsabteilung der Deutschen Bank. Seit einigen Monaten ist dies anders. Seit Dezember 2017 ist sie selbstständige Rechtsanwältin in Bad Soden – Schwerpunkt „Finance and Banking“.
Dabei hätte ihr Berufsweg auch ganz anders verlaufen können. „Eigentlich wollte ich Pilotin werden“, erzählt sie. Die Prüfung hatte sie bestanden. Statt den Steuerknüppel eines Airbusses zu bedienen, will Claudia Lange ab 2019 den Kurs im Erzhäuser Rathaus vorgeben.
Führungsaufgaben kennt sie. Elf Jahre war sie bei der Deutschen Bank, auch in Managerpositionen, unter anderem in der Rechtsabteilung. Von der Aufgabe einer Bürgermeisterin hat sie ebenfalls klare Vorstellungen. „Als Bürgermeisterin möchte ich dem Ort Orientierung geben“, definiert sie selbst ihre Aufgabe.
Das GfE-Mitglied will dabei an die Arbeit des parteilosen Bürgermeisters Rainer Seibold anknüpfen. Vor allem die offene Art des Ende des Jahres scheidenden Rathauschefs, der in der Gemeindevertretung von der GfE unterstützt worden ist.
Das Leitbild der Gemeinde ist für Claudia Lange ein „wesentlicher Handlungsfaden“, den sie weiterspinnen möchte. Der Blick ist dabei auf die Verkehrsinfrastruktur gerichtet. Aber auch auf die Ortsentwicklung. Eine lebendige Mitte und ein attraktiv gestaltetes Bahnhofsumfeld sind für sie lohnenswerte Ziele. Auch einen Runden Tisch für die Jugendarbeit kann sich die Juristin gut vorstellen.
Werte möchte Claudia Lange vermitteln. Dazu zählt sie das ehrenamtliche Engagement der Bürger. Sie selbst war jahrelang bei der Deutsche Bank Stiftung engagiert. Unter anderem in Kirchen und Vereinen. Sie und ihre Familie sind über Sohn Robin in der Sportvereinigung aktiv. Wenn sie von den Menschen in Erzhausen erzählt, die sie kennengelernt hat, wird deutlich, dass sie sich in Erzhausen wohlfühlt.
Claudia Lange hat eine offene Art. Sie liebt klassische Musik und Opern. Entspannung findet Claudia Lange aber auch beim Sport. „Alles, was mit Bewegung zu tun hat, mache ich gern“, sagt sie: Tauchen, Skifahren, Joggen. Beim Laufen durch die westliche Gemarkung kann sie zudem noch den Blick auf ihr Erzhausen genießen.
Von Wolfgang Görg