Prosecco – der Name ist Programm. Und das Programm ist ein wenig wie das gleichnamige Getränk: sprudelnd, spritzig, erfrischend, ein wenig süß mit einer herben Beinote....
DIEBURG. Prosecco – der Name ist Programm. Und das Programm ist ein wenig wie das gleichnamige Getränk: sprudelnd, spritzig, erfrischend, ein wenig süß mit einer herben Beinote. Die zwölf Damen von „QuerBeat“ („Der Chor, der aus dem Rahmen fällt“) und ihr Chorleiter Werner Utmelleki haben sich durch einen Song von Annett Louisan zu einer Reise durch die Welt der Frau inspirieren lassen. Die rund 250 Besucher lassen sich gerne mitnehmen und bedanken sich mit großem Applaus.
Noten aus dem Song der „kleinen Blonden“ streut die Band (Rafael Delgado, Stephan Kalup, Peter Lehmler, Oliver Mai) immer wieder zitathaft ein. „Das alles wär’ nicht passiert ohne Prosecco“ lautet der Gesamttitel des kleinen Kunstwerks, in dem vielerlei mit temporärer Unzurechnungsfähigkeit entschuldigt wird. Dass da kein normales Konzert beginnt, verdeutlichen die Frauen und ihr Dirigent gleich zu Beginn: Oben steht nämlich nur Utmelleki, gibt den Takt vor. Die Frauen bilden zu diesem Zeitpunkt noch drei lockere Reihen im Zuschauerraum, wo sie verkünden, dass jetzt eine „Lady’s Night“ beginnt. Oh, what a Night.
Lieder über Themen, die Frauen beschäftigen
Das Programm wird nur kurz angesagt: „Ein Konzert mit allen Themen, die uns Frauen beschäftigen: Liebe, Freundschaften, Karriere und noch viele mehr, bei denen Prosecco eine nicht immer ganz so kleine Rolle spielt.“
Kinder? Kommen irgendwie auch vor, vor allem im hochschwangeren Bauch einer Akteurin, die sich davon ihren Solo-Ausflug zum „Haus am See“ nicht hat nehmen lassen, oder als Indizienbeweis durch einen Babysitz im Auto des Dates.
Ein wenig Selbstironie ist auch hineingestickt in das Programm, in dem viele der Akteurinnen auch als Solistin brillieren. Da wird kurz vor der Pause auf die „Orangenhaut“ geblickt, und trotzdem reicht es allemal noch für „Ein Hoch auf uns“
Manchmal werden regelrechte Szenen gespielt, und überhaupt bewegen sich die Sängerinnen im Alter von etwa 30 bis über 60 ziemlich viel, was die Sache noch lebendiger macht. Singen können sie sowieso alle ziemlich gut, und ziemlich gut auch mehrstimmig.
Vom „Kribbeln im Bauch“ singen sie, entdecken schließlich „Ein graues Haar“ und wünschen sich am Ende, da möge „Musik sein“.
Wer diese musikalische Reise durch die Welt der Frau – mal romantisch, mal ironisch – verpasst hat, dem bietet ein weiterer Auftritt Gelegenheit, diese nachzuholen: Am Samstag, 23. September, ab 19.30 Uhr in der Kulturhalle Münster treten „QuerBeat“ erneut auf.