Graben-Hexe verlegt schonend Breitband-Kabel in Bickenbach

Der Breitbandausbau startet in der Bickenbacher Breithauptstraße mit dem Einsatz der „Ditch Witch“. Foto: Karl-Heinz Bärtl

Mit einem kleinen Gerät hat die GGEW AG in Bickenbach den Ausbau für schnelles Internet begonnen. Dafür müssen keine Fahrbahnen mehr aufgerissen werden.

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BICKENBACH. In Bickenbach ist ein neues Gerät getestet worden, das dafür sorgen soll, dass Bickenbach schneller zum schnellen Internet kommt. Zumindest auf einer Teststrecke, auf der das Versorgungsunternehmen GGEW das Breitbandnetz ausbaut.

„Ditch Witch“, übersetzt Straßengrabenhexe, heißt die kleine schwarze Maschine. Was sie ermöglicht, hat aber nichts mit Hexerei zu tun. Um Leerrohre zu verlegen, durch die später die Glasfaserkabel verlaufen, kann Ditch Witch dicht an Bürgersteigen eingesetzt werden. Der Vorteil: Es muss keine Fahrbahn mehr geöffnet werden, wie Horst Laubach, Geschäftsführer der Baumaschinenfirma, erläutert. Das bedeutet für Anwohner weniger Lärm und Verkehrsbehinderungen. Die Maschine fräst einen schmalen, flachen Graben – gerade tief genug, um unter die oberste Schicht festen Erdreichs zu gelangen, doch so flach, dass er die bereits existierenden Leitungen nicht beeinträchtigt. Das verkürze die Bauzeit immens. Und senke die Kosten, wie Udo Klenk von der ausführenden Fachfirma ergänzt.

Matthias Hechler, bei der GGEW AG Projektleiter für den Breitbandausbau, kündigte bei der Premiere der neuen Maschine an, dass sein Unternehmen im Landkreis vorrangig nun den Breitbandausbau in den Kommunen Bickenbach, Alsbach-Hähnlein und Seeheim-Jugenheim als Anteilsgemeinden flächendeckend vornehmen wird.

Der Bickenbacher Bürgermeister Markus Hennemann (SPD) begrüßte das Pilotprojekt in seiner Gemeinde. „Es ist schlimm für eine Gemeinde, wenn für Leitungsarbeiten die Asphaltdecke der Fahrbahn geöffnet werden muss mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen, daher ist diese neue Technik im Gehwegbereich zu begrüßen“, sagte er. Auch sein Alsbach-Hähnleiner Amtskollege Georg Rausch (Iuhas) zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit mit der GGEW und den Einsatz neuer Technik, deren Hausforderung sich die ausführende Firma nun stelle. Uwe Sänger, technischer Bereichsleiter des Energieversorgers, kündigte an, dass in zehn bis 15 Jahren der Glasfaserausbau erledigt sein soll, was mit dem Einsatz neuer Technik möglich werde. „Wir haben daher nach einem ganz anderen als dem sonst üblichen Verfahren gesucht und werden das auch künftig im Einzelfall tun“, so Sänger.”