Pünktlich wie die Maurer hielt am Mittwoch die Kunst in Alsbachs grüner Lunge ihren Einzug. Von Würzburg aus hatte Kunstfreunde-Vorsitzender Benno Wölfel am Morgen...
ALSBACH. Pünktlich wie die Maurer hielt am Mittwoch die Kunst in Alsbachs grüner Lunge ihren Einzug. Von Würzburg aus hatte Kunstfreunde-Vorsitzender Benno Wölfel am Morgen angekündigt, dass sich der Schwertransport mit der Großplastik in Bewegung setzt und um 12.30 Uhr an der Alten Bergstraße einlaufen werde. Und so kam es dann auch.
Wie berichtet, wollen die Kunstfreunde Bergstraße die Erpelanlage aufwerten und in einen Erpelpark mit Erlebniswert verwandeln. Für das Projekt bringen sie insgesamt 60 000 Euro auf.
Zum Konzept gehören insbesondere zwei Kunstwerke des 1984 verstorbenen ungarisch-französischen Bildhauers László Szabó. Deren französische Namen sind gewissermaßen Teil des Programms. Sie lauten „La Vie I + II“. „La Vie“ bedeutet auf Deutsch: „Leben“. Selbiges soll künftig verstärkt in der Alsbacher Grünanlage zu spüren sein, versprach Benno Wölfel und atmete erleichtert durch.
Zuschlag zum Schnäppchen-Preis
„Das hat heute alles wunderbar geklappt“, freute er sich, als das 4,5 Meter große Kunstwerk am Haken des Kranes vom Tieflader einschwebte. Zum Schnäppchenpreis von 25 000 Euro seien die Sandstein-Plastiken an Land gezogen worden. Sie hatten zuvor über 30 Jahre leihweise in einem Park nahe der Universität Würzburg verbracht, bevor sich die Besitzer zum Verkauf entschlossen. Als der Transport nach Alsbach glücklich erfolgt war, sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen. „Das hat mich schlaflose Nächte gekostet“, gesteht der Kunstfreunde-Chef, der die treibende Kraft des Projektes ist und Szabó persönlich kannte. „Ohne Benno wäre das alles nicht zustande gekommen“, bekräftigt Vereinsmitglied Klaus Brückner.
In den nächsten zwei Wochen sollen nunmehr die Fundamente für die Kunstwerke gegossen werden. „Die Firma Dreher sponsert uns dabei.“ Danach sollen die Plastiken aufgestellt und der Öffentlichkeit übergeben werden. An deren Kauf hat sich die Gemeinde mit einer Summe von 7500 Euro beteiligt, erläutert Bürgermeister Georg Rausch. Zudem sei ein Bauantrag gestellt geworden, weil die Figur 4,5 Meter hoch ist. „Ab vier Meter ist das nötig.“
Schritt für Schritt soll in den nächsten Jahren dann die Parkanlage umgestaltet werden. Das Konzept dazu stammt von Experten der TU Darmstadt unter Leitung von Professor Christoph Kuhn. Sie stützten sich auf die Vorarbeit eines Arbeitskreises. Geplant sind sowohl ruhige Zonen als auch Bereiche für Aktivitäten. Auch die Wasserspiele sollen erneuert werden.
Von Peter Keller