In Hähnlein sind die Gaase los

In Hähnlein entstehen derzeit Ziegen, die später an der Gernsheimer Straße aufgestellt werden. Heidrun Kehr (von links), Nelly Zehfuß sowie Doris Lochmann bemalen die aus Styropor und Beton geformten Tierskulpturen.Foto: Karl-Heinz Bärtl  Foto: Karl-Heinz Bärtl

Die Hähnleiner wollen demnächst mit „Hejner Gaase“, den Ziegen als ihren Traditionstieren, eine Kunstaktion starten, mit der der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt...

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HÄHNLEIN. Die Hähnleiner wollen demnächst mit „Hejner Gaase“, den Ziegen als ihren Traditionstieren, eine Kunstaktion starten, mit der der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt (Gernsheimer Straße) freiwillig auf Tempo 30 reduziert werden soll. „Nicht meckern – machen“ heißt diese von der Initiative Umweltschutz auf den Weg gebrachte überparteiliche Aktion.

Die Idee dazu haben Petra Nachbauer, Simone Gottmann-Eberleh und Doris Lochmann entwickelt. Bei Doris Lochmann in der Kunstscheune in Hähnlein trafen sich jetzt Paten der „Hejner Gaase“ in der Ziegenwerkstatt, um ihr Tier zu gestalten. Jede aufgestellte Ziege soll nämlich einen Paten haben, entweder Privatleute oder auch Vereine und Geschäftsleute. „Wir haben eine große Nachfrage nach weiteren Ziegen, sodass wir eine Fortsetzung der Aktion anstreben“, sagt Lochmann.

Sie hat die Ziegenrohlinge gefertigt, die aus zwei Schichten Styropor bestehen mit vier Haltestangen aus Metall dazwischen, damit die Tiere sicher aufgestellt werden können, Jedes Tier wurde mit einer Hülle aus Beton und Glasfaser verkleidet, bevor die Paten mit der Bemalung beginnen konnten.

Mit dabei ist auch der Hähnleiner Landwirt Manfred Rechel. „Unser Haus steht direkt an der Gernsheimer Straße, und wir haben über die Jahre die deutliche Zunahme des Verkehrs, auch der Lastwagen aus eigener Anschauung verfolgt“, sagt er, während er seine Ziege mit Acrylfarben bestreicht. „Warum wird kein Tempo 30 in der kurvigen Ortsdurchfahrt eingeführt?“, stellt auch er die zentrale Frage vieler Hähnleiner und vor allem der Anwohner der Gernsheimer Straße. Er macht dabei auf ein besonderes Gefahrenmoment für die Fußgänger aufmerksam: „Lastwagen und Busse weichen im Begegnungsverkehr auf die Gehwege aus.“ Die geplante neue Fußgängerampel bei der Kirche reiche nicht aus. Rechel verweist auf den Nachbarort Rodau, dessen Ortsdurchfahrt bereits eine Tempo-30-Regelung hat.

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Mit dabei ist auch Sylvia Werner, die ebenfalls an der Gernsheimer Straße wohnt. „Ich unterstütze diese Aktion als Betroffene, weil ich sie als tolle Idee mit einer besonderen Verbindung zu unserem Ortsteil empfinde“, sagt sie zu dieser symbolischen Gaase-Aktion.

Am kommenden Sonntag, 1. Juli, steigt nach Fertigstellung der 22 Ziegen auf dem Marktplatz von 11 bis 14 Uhr die „Gaase-Paadie“, bei der es unter anderem auch Leckeres von der Ziege gibt. Dabei werden die individuell gestalteten Tiere vorgestellt und wie bei einer Miss-Wahl die schönsten Werke gekürt.

In der darauffolgenden Woche werden die Gaase dann in Absprache mit Hessen Mobil auf dem Bürgersteig entlang der Gernsheimer Straße aufgestellt. Vorzugsweise erfolgt die Aufstellung dort, wo die vorhandenen Baumscheiben eine besonders unproblematische Platzierung der Tiere ermöglichen. Wo dies nicht geht, erhalten die Tiere einen speziellen Unterbau für ihre sichere Aufstellung.