In Alsbach wird schon gewählt

An der hessenweiten „Juniorwahl“ nimmt die Melibokusschule in Alsbach teil. Melina (von links) und Elija agieren als Wahlhelfer, Lasse und Hiba geben ihre Stimme ab. Foto: Dirk Zengel

An der Melibokusschule wird die „Juniorwahl“ abgehalten. Die Schüler organisieren den Ablauf selbst.

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ALSBACH. Ein Klassenzimmer als Wahllokal mit Wahlkabinen, Urnen und Wahlhelfern, die die Listen führen und danach an die jungen Wähler die Wahlscheine ausgeben – das war für die Schüler der Alsbacher Melibokusschule die Juniorwahl in den Tagen vor der eigentlichen Landtagswahl in Hessen.

Marian Schellenberger, der Fachschaftsleiter Politik an der Schule und seine Kollegen hatten sich für die Alsbacher Gesamtschule um die Teilnahme am speziellen landesweiten Juniorwahlprogramm beworben und mit insgesamt 260 Schulen aus ganz Hessen den Zuschlag erhalten, ebenso wie auch einige andere Schulen und Berufsschulen aus dem Landkreis. „Wir wollen mit der Teilnahme an diesem besonderen Programm den Schülern in der Praxis zeigen, wie man wählt“, sagt der Fachschaftsleiter.

Nach einem Vorbereitungstreffen der beteiligen Fachlehrer wurde im Politikunterricht der 7. bis 10. Klassen der Schule das Thema gründlich vorbereitet. So wurden die Fragen nach den Parteien erörtert, die an dieser Landtagswahl teilnehmen, der Wahlablauf und die Wahlrechtsgrundsätze vorgestellt. Bei der jetzigen Simulation der Landtagswahl in dieser Juniorwahl haben die Schüler dieselben Wahlzettel wie die erwachsenen Wähler am Sonntag mit den hier im Wahlkreis 51 antretenden Parteien und deren Kandidaten.

Die 13-jährige Hiba und ihr Klassenkamerad Lasse aus der Klasse 7bg kommen gerade aus dem Wahllokal: „Ich finde dieses Angebot cool und wir haben uns im Unterricht gut darauf vorbereitet“, sagt Hiba, die auch zu den einzelnen Parteien recherchiert hat. „Ich habe vieles vorher gar nicht gewusst und fühle mich jetzt gut informiert“, sagt Lasse, der nun gespannt auf den Ausgang der Wahl ist. Auch Hiba wartet mit Spannung auf dieses Ergebnis. „Ich will vor allem wissen, ob unser Wahlergebnis mit dem echten Wahlergebnis übereinstimmt oder dem nahe kommt“, sagt sie. „Wenn wir 18 Jahre alt sind, gehen wir auch richtig wählen“, sagen beide.

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Gut beschäftigt sind auch ihre beiden Klassenkameraden Melina und Elya als Wahlhelfer. Sie erklären ihren Mitschülern das Verhalten im Wahllokal, geben ihnen die Unterlagen und helfen bei offenen Fragen weiter. „Wir haben natürlich schon gewählt“, sagen die beiden und wollen wie Hiba und Lasse als Erwachsene ihr Wahlrecht wahrnehmen.

Die Schüler müssen sich mit dem Ergebnis noch bis Sonntagabend gedulden. Erst wenn die Wahllokale um 18 Uhr geschlossen haben, werden die Wahlergebnisse der Juniorwahl mit den Ergebnissen der Volksabstimmung zur Verfassungsänderung bekannt gegeben.