Unterstützungskräfte in Alsbach-Hähnlein erhalten Weiterbildung. Pläne für weitere Kita-Plätze in der Gemeinde.
ALSBACH-HÄHNLEIN. Alsbach-Hähnlein tut bereits einiges, um den Mangel an qualifizierten Erzieherinnen und Erziehern zu beseitigen. Wer beispielsweise eine solche Stelle in der Gemeinde annehmen möchte, wird bei der Wohnungssuche unterstützt. Dabei steht schon heute den Fachkräften in jeder Kita-Gruppe jeweils eine Unterstützungskraft mit 25 Stunden pro Woche zur Seite, um Betreuungsausfälle kompensieren zu können und den Bedürfnissen der Kleinen besser gerecht zu werden. „Die machen einen richtig tollen Job und sind wahnsinnig engagiert“, sagt die im Rathaus zuständige Verwaltungsmitarbeiterin Irene Neumann. Sie seien eine echte Entlastung für die Erzieherinnen.
Im Frühjahr des kommenden Jahres soll nun der nächste Schritt gegangen werden. Diese entlastenden Fachkräfte werden von einem externen Partner in einem eigens darauf abgestimmten Programm qualifiziert. Mit voraussichtlich etwa 160 Stunden Fortbildung entspricht das zwar bei Weitem nicht der Ausbildung einer Erzieherin oder eines Erziehers. Doch es soll eine wirksame Initiative sein, um die angebotene Leistung für Eltern und ihre Kinder weiter zu verbessern.
Dabei bleiben jedoch zwei Herausforderungen: Zum einen könnte die Gemeinde schon heute sofort drei Vollzeit-Stellen für Erzieherinnen beziehungsweise Erzieher besetzen. „Wir schreiben fortlaufend aus“, sagt Bürgermeister Sebastian Bubenzer. Zum anderen zeichnet sich im zweiten Quartal des nächsten Jahres bei den derzeit zur Verfügung stehenden Kita-Plätzen bereits heute eine Unterversorgung aus. „Mit den heutigen Plätzen hätten wir dann eine Kita-Gruppe zu wenig.“ Deswegen soll eine zusätzliche Gruppe in der Kita Sandwiese entstehen. „Wir werden dort im rückwärtigen Bereich anbauen.“ Im September soll die Gruppe für über Dreijährige dann voraussichtlich in Betrieb gehen.
Der erwartete Zuzug durch das Neubaugebiet „Nördlich der Spießgasse“ ist dabei jedoch noch nicht abgebildet. Auch stellt die oft willkommene Verdichtung von bestehenden Grundstücken die Gemeinde immer wieder vor Schwierigkeiten. Bubenzer spricht von einer Art „unkontrolliertem Zuwachs“ an Familien. Wo vorher vielleicht eine ältere Dame auf einem großzügigen Grundstück wohnte, würde neu gebaut – und anschließend Platz für fünf Familien mit Kindern geschaffen.
Deshalb wird gerade in Hähnlein seit Monaten um den künftigen Weg in der Kita-Landschaft gerungen. Wie berichtet, waren bereits verschiedene Standorte für einen Neubau im Gespräch. Nach einem mittlerweile getroffenen Beschluss in der Gemeindevertretung soll nun am alten Standort in der Spießgasse eine Lösung gefunden werden. Hier muss eine Machbarkeitsstudie noch klären, ob umgebaut, angebaut oder neu gebaut wird. „Davon wird auch abhängen, ob wir eine Interimslösung brauchen“, betont Bubenzer. Klar ist: Im Vergleich zu heute muss mindestens eine weitere Kindergarten-Gruppe geschaffen werden – und auch eine zweite Krippen-Gruppe für die ganz Kleinen ist nötig. Perspektivisch spricht Bubenzer sogar von drei Krippen-Gruppen in Hähnlein, was es sinnvoll machen könnte, heute schon etwas größer zu bauen als unbedingt nötig, um später kurzfristiger eine Gruppe einrichten zu können.
Die geplante Wald- und Naturkindergartengruppe, die nach jüngster Debatte an das Sportgelände des SKV Hähnlein angegliedert sein könnte, ist dabei nicht die Lösung für all die Herausforderungen. Eher ein zusätzliches Angebot mit besonderem Fokus, das im Idealfall im Spätherbst des nächsten Jahres Realität wird.