Erste Schritte zum „Quartier 22“ in Alsbach-Hähnlein

Über die Geschwindigkeit zur Umsetzung des neuen Wohnraums auf einer Fläche von fünf Hektar gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeindeparlaments unterschiedliche Ansichten.

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ALSBACH-HÄHNLEIN. Einen griffigen Namen hat das „Quartier 22“ schon einmal. Doch über die notwendige Geschwindigkeit, eine etwa fünf Hektar große Ackerfläche südwestlich des Hinkelsteinkreisels und südlich der L 3112 in Bauland zu verwandeln, gab es in der jüngsten Sitzung des Gemeindeparlaments unterschiedliche Ansichten. Am Ende folgte eine Mehrheit aus CDU und Freien Wählern der Vorlage der Verwaltung, die Aufstellung eines Bebauungsplanes zu beschließen und das förmliche Verfahren einer Bauland-Umlegung anzuschieben.

Besonders wertvoll ist das Areal vor dem Hintergrund, dass sich die Gemeinde im Januar dazu entschlossen hat, der Initiative des Landes Hessen mit dem Namen „Großer Frankfurter Bogen“ zu folgen. Dabei ist das Ziel, Wohnraum im Umfeld der Metropole Frankfurt zu schaffen, von dem es binnen 30 Minuten möglich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln den Frankfurter Hauptbahnhof zu erreichen. Der Wohnungs- und Baulanddruck auf Frankfurt könnte damit etwas sinken, die Region als Ganzes bleibt attraktives Zuzugsgebiet und legt den Fokus auf ÖPNV-Nutzung.

In Alsbach-Hähnlein macht man sich allerdings auch Gedanken darum, dass die derzeit als Ackerland ausgewiesene Fläche des potenziellen Baulands nicht noch in nächster Zeit von findigen Spekulanten günstig aufgekauft und an die Gemeinde teuer veräußert wird.

Initiative Umweltschutz und SPD hätten gerne dennoch im Bauausschuss weiter diskutiert, bevor Beschlüsse gefällt werden. „Wir hätten gerne eine übergreifende Bedarfs- und Nutzwertanalyse für die Gemeinde“, erklärte Volker Steitz (Initiative Umweltschutz). „Hier sollen unsere Bürger in einem Hauruck-Verfahren vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“ Dabei seien Folgekosten, die auf die Gemeinde zukommen – wie Infrastruktur, Kanal, Kita oder Kläranlage – noch nicht bedacht und nicht formuliert.

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„Auch uns geht das heute viel zu schnell“, pflichtete ihm Anke Paul (SPD) bei. Eine Eilbedürftigkeit sei nicht zu erkennen, zumal klar sei, dass derzeit niemand mehr das Land günstig verkaufe bei der Aussicht, dass es als späteres Bauland noch einmal deutlich höhere Einnahmen erzielen werde.

CDU und Freie Wähler hatten mit den ersten Schritten in der Bauleitplanung weniger Probleme. Bis wirklich gebaut werden kann, stehen ohnehin noch viele Entscheidungen aus.