(kag). Stolze 65 Jahre sind Elsa und Leonhard Einberger aus Zotzenbach miteinander verheiratet. Gestern, am 27. Dezember, haben sie mit ihrer großen Familie die eiserne...
RIMBACH-ZOTZENBACH. (kag). Stolze 65 Jahre sind Elsa und Leonhard Einberger aus Zotzenbach miteinander verheiratet. Gestern, am 27. Dezember, haben sie mit ihrer großen Familie die eiserne Hochzeit gefeiert. Auch Bürgermeister Holger Schmitt und Ortsvorsteher Hans Göttmann kamen vorbei, um dem Jubelpaar zu gratulieren.
Gut gelaunt plaudert das rüstige Ehepaar von seiner ersten Begegnung. Elsa Einberger stammt aus Bonsweiher. Gegen Kriegsende musste sie ein Landjahr bei einem Bonsweiherer Bauern absolvieren. Nach Ende des Kriegs verzichtete sie auf eine Ausbildung, denn sie wollte schnell eigenes Geld verdienen. Bei der Firma Freudenberg fand sie eine Anstellung in der Schuhmontage. Auf der täglichen Zugfahrt nach Weinheim fiel ihr ein netter junger Mann auf. Der arbeitete bei der Firma Frank in Birkenau, die Messgeräte herstellte. „Und wie es so ist: Wir saßen oft nebeneinander oder uns gegenüber und kamen ins Gespräch“, erzählt Elsa Einberger.
1952 heirateten die beiden. Hochzeiten zwischen den Jahren waren damals nicht unüblich, war doch dann die Kirche noch von den Weihnachtsfeiertagen festlich geschmückt. Schließlich war Anfang der 1950er Jahre das Wirtschaftswunder gerade erst angelaufen und Bescheidenheit prägte das Leben der Bevölkerung auch im Odenwald. Das junge Ehepaar zog auf das elterliche Anwesen in Zotzenbach, das früher ein Bauernhof war. 1953 wurde die erste der vier Töchter geboren. Inzwischen hat das Ehepaar auch sechs Enkel und sieben Urenkel.
Die folgenden Jahrzehnte waren geprägt von viel Arbeit. Das Elternhaus von Leonhard Einberger wurde nach dem Tod der Eltern abgerissen und ein Neubau wurde errichtet – natürlich in Eigenleistung. „Er kam nach der Arbeit nach Hause und hat dann noch gemauert“, erinnert sich Elsa Einberger. Die Urlaube verbrachte das Paar mit den Kindern häufig im Schwarzwald. Der Arbeitgeber, bei dem Leonhard Einberger bis zur Rente 43 Jahre lang angestellt war, hatte dort eine Ferienunterkunft. Die konnten die Angestellten der Firma fast kostenfrei nutzen. Das Paar erinnert sich gerne an die Aufenthalte dort, wo man mit Arbeitskollegen Karten spielte und eine schöne Zeit verbrachte.
Leonhard Einberger war darüber hinaus stets aktiv im Zotzenbacher Vereinsleben. Er war Geräteturner und auch Vorsitzender beim Turnverein, gehörte zu den Gründungsmitgliedern, die 1955 den Fußballverein Zotzenbach ins Leben riefen, und engagierte sich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Außerdem bastelt Einberger gerne; beleuchtete Miniaturhäuser und eine Krippe im Wohnzimmer des Paars bezeugen sein Geschick.
Fingerfertigkeit besitzt auch seine Gattin, die strickt, häkelt, knüpft und Bilder stickt. Elsa Einberger spielte als junge Frau außerdem Handball in Bonsweiher und Weinheim. Der Bewegung hat die heute 86-Jährige aber nicht abgeschworen: In den Sommermonaten fährt sie immer noch mit dem Fahrrad. Wie es ihr und ihrem 88-Jährigen Gatten gelang, so lange ein glückliches Paar zu bleiben, verrät sie gerne: „Man muss sich in Ruhe aussprechen, wenn es mal Schwierigkeiten gibt“, rät sie. Und eine ihrer Töchter, die am Jubeltag mit Enkeln und Urenkeln zu Gast war, merkt an: „Außerdem hängen die beiden einfach sehr aneinander.“