Feuer in Mörlenbacher Schulgebäude ausgebrochen

Das neue Schulgebäude der Freien Schule Laubenhöhe in Mörlenbach ist ausgebrannt. Das Feuer wurde um 4.20 Uhr gemeldet, da stand das Haus schon in vollem Brand. Noch lange waren die Feuerwehren der Gemeinde mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.  Foto: Katja Gesche
© Foto: Katja Gesche

Am frühen Freitagmorgen ist in einer Schule in Mörlenbach ein Brand ausgebrochen. Rauchschwaden zogen über die gesamte Gemeinde.

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MÖRLENBACH. Rauchgeruch hat am Freitag viele Mörlenbacher in den frühen Morgenstunden geweckt. Ein Holzgebäude der Freien Schule Laubenhöhe im Ortskern hatte Feuer gefangen und brannte schnell aus.

Wie der Mörlenbacher Gemeindebrandinspektor Robert Gölz erklärte, wurde die Feuerwehr um 4.20 Uhr von einem Passanten alarmiert, der das Feuer bemerkt hatte. Da stand das Holzgebäude, in dem sich drei Klassenräume der Waldorfschule befinden, schon in hellen Flammen.

Gebäudedach mit Motorsägen geöffnet

Einige Stunden später war der Brand unter Kontrolle. Aber auch um acht Uhr morgens waren Feuerwehrleute noch dabei, im Dach nach Glutnestern zu suchen. Dazu nutzten sie die Drehleiter, um einen Blick von oben auf das verbrannte Gebäude werfen zu können. Die Dachhaut wurde mit Motorsägen geöffnet, um an letzte Feuerstellen heranzukommen. „Die Nachlöscharbeiten ziehen sich in die Länge“, erklärte Gölz. Auch jene Gebäudeteile, die nicht direkt vom Feuer betroffen waren, sind durch den Rauch schwer in Mitleidenschaft gezogen worden.

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Gölz berichtete, dass rund 80 Einsatzkräfte der Wehren Mörlenbach Mitte, Weiher, Ober-Liebersbach und Bonsweiher im Einsatz waren. Auch das DRK wurde alarmiert. Zu Schaden kam bei dem Brand niemand.

Die Brandursache ist noch ungeklärt. „Die Polizei ist informiert“, berichtete Gölz. Wie Bürgermeister Erik Kadesch (parteilos) ergänzte, kann die Kriminalpolizei aber erst dann vor Ort ermitteln, wenn alle Nachlöscharbeiten abgeschlossen sind.

Am Freitag soll die Kerwe eröffnet werden

Der Bürgermeister zeigte sich bestürzt über den Brand. „Ich bin nachts alarmiert worden und war dann vor Ort“, erklärte er. Besonders traurig sei es auch, dass der Brand jetzt direkt zur Mörlenbacher Kerwe ausbrach, die am selben Tag eröffnet werden soll. Kadesch möchte nun zusammen mit dem Kreis Bergstraße ausloten, ob und wie man die Schule nach diesem Unglück unterstützen kann.

Fassungslos standen am Morgen auch Vertreter der Schulgemeinschaft und des Trägervereins „Verein zur Förderung der Erziehungskunst nach Rudolf Steiner, Weschnitztal/Bergstraße e.V.“ auf dem Parkplatz der benachbarten Weschnitztalhalle und blicken auf das qualmende Gebäude. Über die ganze Gemeinde hatte sich mittlerweile der Rauch wie eine Dunstglocke gelegt.

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Vor 10 Monaten erst Richtfest

Heike Schmoll-Lorenz vom Trägerverein erklärte, sie haben gegen 6 Uhr morgens einen Anruf der Feuerwehr entgegengenommen und sei gleich losgefahren. „Zum Glück war niemand im Gebäude“, sagte sie. Claudia Reim, ebenfalls im Trägerverein aktiv, berichtete, dass sie noch am Vorabend am Haus gewesen sei. „Da war noch alles in Ordnung.“

Das Holzgebäude hatte die Schule nach langen Vorplanungen und mit viel Eigenleistung erbaut. Vor gerade erst 10 Monaten fand das Richtfest statt. Es ist das größte Schulgebäude der Freien Schule Laubenhöhe, die für Unterrichtszwecke außerdem Räume der benachbarten Weschnitztalschule, Jurten sowie einen Container nutzt. Für die Schulgemeinschaft war das Holzhaus als erstes richtiges Schulgebäude ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der prosperierenden kleinen Schule gewesen. „Wir hatten das Haus doch gerade erst aufgestellt, waren grade fertig“, klagte Schmoll-Lorenz. Wie ihre Mitstreiterinnen vor Ort konnte sie sich nicht erklären, was die Brandursache gewesen sein könnte.

In einer guten Woche geht wie überall in Hessen auch an der Waldorfschule wieder der Unterricht los. „Mal sehen, wo“, so Schmoll-Lorenz bitter.