Gemeinsam gegen den Lärm

(grä). Der Kreis Bergstraße ist eine Region, die nicht nur durch Straßen- und Fluglärm, sondern auch durch den Schienenverkehr entlang der Bergstraße und durch das Ried...

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LORSCH. (grä). Der Kreis Bergstraße ist eine Region, die nicht nur durch Straßen- und Fluglärm, sondern auch durch den Schienenverkehr entlang der Bergstraße und durch das Ried belastet ist. „Wir fordern deshalb für die Bürger, entlang der Schienenbestandsstrecken ein Lärmschutzkonzept auszuarbeiten“, sagt Reimund Strauch, Vorsitzender des Vereins Mensch vor Verkehr (MvV) gerade auch angesichts von Berechnungen, die von einer weiteren Steigerung des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene ausgehen.

Auf dem Weg zum Umweltverband

MvV hat zwar seinen Sitz in Lorsch, doch als Umweltverband im Anerkennungsverfahren ist es Satzungszweck des Vereins, sich für die Verbesserung des Lärmschutzes im gesamten Kreis Bergstraße einzusetzen. Darauf weist MvV auch in seiner aktuellen Stellungnahme zum Lärmaktionsplan 2018 an den Haupteisenbahnstrecken des Bundes hin.

In der umfangreichen Stellungnahme geht MvV auch auf die Problematik der geplanten Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim ein. Dazu heißt es: „Eine Neubaustrecke würde die Region im Bereich der Bestandsstrecken deutlich entlasten. Allerdings darf das nicht auf Kosten neuer Lärmbelastungen in anderen Bereichen der Region gehen. Deswegen fordert die Region eine Neubaustrecke mit langem bergmännischem Tunnel (Höhe nördlich Bensheim-Langwaden bis südlich Autobahn Raststätte Lorsch, Bereich Lampertheim Gescheid).“ Nur ein Tunnel verhindere eine reine Umstrukturierung von Lärm von einem Bereich der Region zur anderen, verweist Strauch auf gleichlautende Stellungnahmen des Bergsträßer Kreistages sowie auch des hessischen Landtages.

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Um die Lage angemessen beurteilen zu können, müsse man das Zusammenspiel von geplanter Neubaustrecke und deren Auswirkungen auf die bestehenden Schienenverbindungen im Kreis Bergstraße beachten. „Der Schienenlärm wird auch nach dem Bau einer neuen Verbindung zwischen Frankfurt und Mannheim auf den Bestandstrecken beträchtlich bleiben“, warnt Strauch vor der Illusion, dass eine neue Strecke alle Lärmprobleme entlang der bestehenden Verbindungen löse.

Schon heute sei der Lärmschutz an den bestehenden Bahnlinien nicht ausreichend. Der Lärmpegel liege immer noch bei mehr als 65 db(A) am Tag, weist Strauch auf wissenschaftliche Untersuchungen hin, die von Gesundheitsrisiken bei Dauerbelastung in diesem Bereich ausgehen.

Von der Einzelperson bis zu Kommunen

Vor diesem Hintergrund fordert der Verein zum Lärmaktionsplan des Bundeseisenbahnamts auch ein Lärmschutzkonzept sowie einen verstärkten Lärmschutz entlang der Bestandsstrecken. MvV hat seine Stellungnahme zum Lärmaktionsplan Schiene an alle betroffenen Verwaltungen entlang der Bergstraße sowie der Riedbahn übermittelt. „Wir setzen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kommunen, aber auch mit Vereinen, Bürgerinitiativen, aber auch mit Einzelpersonen“, macht Reimund Strauch deutlich.