Lindenfels erlaubt digitale Anträge für Glasfaser-Verlegung

Glasfasern laufen an einem Verteilerpunkt zusammen. © Armin Weigel/dpa

Das neue Breitband-Portal soll Genehmigungsverfahren beschleunigen. Lindenfels ist neben Fulda die erste Kommune in Deutschland, die digitale Anträge ermöglicht.

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LINDENFELS. Die Stadt Lindenfels hat digital gestellte Anträge über das Breitband-Portal genehmigt. Es sei damit neben Fulda deutschlandweit die erste Kommune, die auf diese Weise das Genehmigungsverfahren für die Verlegung von Telekommunikationsleitungen beschleunigt, heißt es in einer Mitteilung. Das sei ein "großer Schritt, um unser Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbaus zu erreichen", sagte Hessens Digitalministerin Professorin Kristina Sinemus. Durch das Portal werde das Personal in den zumeist kommunalen Genehmigungsbehörden entlastet, die Telekommunikationsunternehmen könnten früher mit dem Leitungsbau beginnen und Bürger sowie Unternehmen erhielten schneller Zugang zum Glasfaserinternet.

"Ich freue mich natürlich ganz besonders, dass die Verwaltung der Stadt Lindenfels zu den ersten gehört, die mit dem Breitband-Portal erfolgreich arbeiten", wird der Lindenfelser Bürgermeister Michael Helbig zitiert. "Die Breitbandversorgung, also die Versorgung mit schnellem Internet, halte ich mittlerweile für ein Projekt der Daseinsvorsorge, wie zum Beispiel Ver- und Entsorgung."

Die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz haben das Breitband-Portal initiiert und entwickeln lassen. Auch andere interessierte Bundesländer könnten das Verfahren nutzen, heißt es in der Mitteilung weiter. Anträge zum Breitbandausbau zählten mit mehr als 100.000 pro Jahr zu den deutschlandweit am häufigsten genutzten Verwaltungsverfahren.

In dem Portal können Betreiber digitaler Netze Online-Anträge an sogenannte Wegebaulastträger stellen, um Genehmigungen für das Verlegen von Telekommunikationsleitungen in öffentlichen Verkehrsflächen zu erhalten. Durch standardisierte digitale Prozesse wird die Kommunikation zwischen Antragstellenden, genehmigenden Stellen und weiteren Beteiligten erleichtert.

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Zwischen Antragstellung und Genehmigung seien bisher oft mehrere Monate vergangen, wird in der Mitteilung erläutert. Unterschiedlichste Antragsformulare und komplexe Verfahren hätten häufig zu unvollständigen oder fehlerhaften Antragsunterlagen und langen Rückfrageschleifen geführt. Das Breitband-Portal schaffe Abhilfe. Denn nicht nur der Antrag könne vollständig digital gestellt werden, sondern auch die Bewertung bis hin zum Genehmigungsbescheid erfolge direkt im Portal. Ein integriertes Kartenmodul erlaube eine interaktive Kommunikation der Beteiligten direkt auf Basis der Planungsdaten.