Liesel Beier war die erste Burgfestbraut nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem diesjährigen Burgfestbrautpaar hat sie sich fotografieren lassen – und blickt zurück.
LINDENFELS. (red). Vor 75 Jahren trug sie die markante, schwarze Hochzeitstracht: Liesel Beier, die in diesem Januar ihren 96-jährigen Geburtstag feierte, war die erste Burgfestbraut nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihr damaliger Burgfestbräutigam war Otto Pfeifer. Dies war im Jahre 1947, wie die Stadt mitteilt.
Die gebürtige Lindenfelserin, die mittlerweile in der Parkhöhe wohnt, ließ es sich nicht nehmen, zu diesem beeindruckenden Jubiläum ein Erinnerungsfoto mit dem diesjährigen Burgfestbrautpaar Tina Linzmeier-Vollrath und Axel Linzmeier zu machen. Mit dabei: Ein Werbeplakat der damals 21-Jährigen, das zahlreiche Bahnhöfe in der ganzen Bundesrepublik schmückte und für die Ferienregion Odenwald warb.
Liesel Beier, geborene Euler, ist mit Leib und Seele Lindenfelserin, wie ihr Sohn Pfarrer Rainer Beier berichtet. Geboren in der Burgstraße 2, machte sie einst eine Ausbildung im Friseurbetrieb Dietrich in Darmstadt. Danach arbeitete sie in ihrem Elternhaus als Herrenfriseurin im Betrieb ihrer Eltern mit.
Noch heute befindet sich in dem Gebäude ein Friseur – in bereits siebter Generation. Das Haus ist nach wie vor in Familienbesitz. In Lindenfels lernte sie auch ihren mittlerweile verstorbenen Ehemann kennen. Wilfried Beier kam einst als Kriegsgefangener der Amerikaner nach Lindenfels. Er arbeite für sie als Übersetzer und wohnte im Hotel Ludwigshöhe.
Die nächste Station des Paares war Klein-Gumpen, wo Beier als Lehrer arbeitete, bevor er anschließend Schuldirektor in Reichelsheim wurde. Nach dem Ruhestandsbeginn ihres Mannes zogen die beiden wieder in ihr geliebtes Lindenfels.
Das Burgfest steht den Angaben zufolge für Liesel Beier nach wie vor auf dem Programm – auch in diesem Jahr war sie gemeinsam mit ihrem Sohn beim Umzug und auf der Burg dabei.