Nachfrage nach Gewerbeflächen ungebrochen

Prosperierende Standorte und Regionen wie Heppenheim und der Kreis Bergstraße sind für Unternehmer attraktiv. Doch wie lassen sich Flächenbedarf und Umweltschutz versöhnen?

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HEPPENHEIM. Gewerbeflächen sind knapp. Auch in Heppenheim und der Wirtschaftsregion Bergstraße insgesamt ist ihre Entwicklung unter immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen ein zentrales Thema. „Die Flächenknappheit und die Konkurrenz verschiedener Nutzungen um Flächen sind Aspekte, mit denen es umzugehen gilt“, berichtet Dagmar Cohrs, stellvertretende Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB).

Die WFB hat die kommunalen Wirtschaftsförderer aus der Wirtschaftsregion Bergstraße kürzlich über neue Wege und Instrumente zur Schaffung von Gewerbeflächen informiert und diese mit ihnen diskutiert. Knapp 20 Gäste folgten der Einladung und kamen in die Räume der Bergsträßer Winzer eG nach Heppenheim.

Als Referenten hatte die WFB Uwe Mantik eingeladen, der sich als Partner und Büroleiter der CIMA Beratung + Management GmbH bundesweit mit diesem Thema befasst. „Attraktive und prosperierende Standorte verzeichnen in den vergangenen zehn Jahren eine ungebrochene Nachfrage nach gewerblichen Bauflächen“, erklärte der Experte. Doch frei verfügbare Flächen seien rar geworden und „Altbestände“ schwer zu reaktivieren, schrieb er den Anwesenden ins Stammbuch.

Doch er hatte auch Lösungsansätze im Gepäck. Beispielsweise die Entwicklung eines Masterplans, um Qualitätsverbesserungen in bestehenden Gebieten zu verwirklichen, Vorkaufsrechtssatzungen für Gewerbegebiete zu prüfen, alte Flächennutzungspläne zu „entrümpeln“ oder die wirtschaftlichen Effekte von neuen Gewerbeflächen zu erfassen und zu vermitteln. „Zudem werden interkommunale Gewerbegebiete immer mehr zur Normalität. Das gilt nicht zuletzt für regional bedeutsame Flächenentwicklungen“, betonte Mantik. Insgesamt gelte es, die vorhandene Fläche effizient zu nutzen und die Bebauungspläne entsprechend zukunftsorientiert anzupassen, verdeutlichte er.

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Im Anschluss nahmen die Gäste umfassend die Gelegenheit wahr, dem Referenten und der WFB Fragen zu stellen, sodass sich eine angeregte Diskussion ergab. Schon in der Vergangenheit hatte die WFB den Kommunen in der Wirtschaftsregion Bergstraße Anregungen und Ideen zu einer neuen, angepassten Gewerbeflächenentwicklung präsentiert. Auch „zur Aktivierung von Gewerbeflächenpotenzialen im Bestand“ hatte die WFB bereits Projektanregungen gegeben. „Es ist essenziell, die von den hiesigen Unternehmen nachgefragten Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, hierbei aber anders als in der Vergangenheit geschehen vorzugehen, betonte Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB. Zum einen müssten „Flächenpotenziale“ genutzt werden, zum anderen Klimaschutz sowie transparente Kommunikation berücksichtigt werden.