Kritik am Mörlenbacher Bogenparcours

Der Naturschutzverband BUND hat Sicherheitsbedenken und sieht den Artenschutz gefährdet. Er fordert die umgehende Stilllegung der privaten Anlage.

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KREIS BERGSTRASSE. (red). Der Parcours für Bogenschützen im Mörlenbacher Wald ruft heftige Kritik des BUND hervor. Forst- und Naturschutzbehörde hätten nicht zustimmen dürfen, schreibt der Bergsträßer Kreisverband der Naturschutzorganisation in einer Mitteilung. „Es gibt bislang weder ein artenschutzfachliches Gutachten noch ein Sicherheitsgutachten“, wird Kreisvorstandssprecher Hans-Jörg Langen zitiert, „und das in einem Umfeld, in dem das Vorkommen bedrohter Vogelarten bekannt ist. Dabei kann die verstärkte Anwesenheit von Menschen im unmittelbaren Umfeld von Brutstandorten das Leben dieser sehr scheuen Vögel stark beeinträchtigen und den Bestand gefährden. Hinzu kommt, dass die Schießstände unmittelbar neben viel begangenen Wanderwegen liegen und Sicherungsmaßnahmen in keiner Weise ausreichend erkennbar sind.“

Die Anlage war Mitte Juni von dem früheren Unternehmensberater Carsten Weber in einem privaten Waldgelände zwischen Ober-Liebersbach und der Juhöhe eröffnet worden. Bei einem Ortstermin hatte der Betreiber Sicherheitsbedenken als unbegründet zurückgewiesen (wir haben berichtet). Der BUND hingegen nennt den Parcours „verantwortungslos sowohl den Belangen des Artenschutzes als auch den Sicherheitsansprüchen der Menschen gegenüber, die als Wanderer oder Waldbesucher in diesem Raum unterwegs sein möchten“. Die Naturschützer fordern in ihrer Mitteilung „eine umgehende“ Stilllegung des Parcours.