Kreis Bergstraße: Wo hakt es noch in der Rad-Infrastruktur?

Um herauszufinden, wo es im Landkreis in der Radinfrastruktur noch hakt, radeln die Landtagskandidaten auf Einladung des ADFC durch Lorsch. Symbolfoto: Martin Schutt/dpa
© Symbolfoto: Martin Schutt/dpa

Das Radwegenetz hat an vielen Stellen Verbesserungspotenzial, auch wenn es positive Beispiele gibt.

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KREIS BERGSTRAßE. Der ADFC Kreisverband Bergstraße hat Landtagskandidaten des Wahlkreises 54 zu einer Radtour durch Lorsch eingeladen. Vertreter von CDU, SPD, Bündnis 90/Grüne und FDP trafen sich mit ADFC Vorstandsmitgliedern am Bahnhof in Lorsch. Das Ziel war, positive und negative Beispiele der Fahrradinfrastruktur zu zeigen sowie auf Sicherheitsrisiken und Planungsverbesserungen hinzuweisen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Es war den Politikern nicht klar, dass Sanierungsmaßnahmen die ursprüngliche Infrastruktur unverändert lassen müssen. So wurde bei der Sanierung der westlichen Bundesstraße Zu- und Abfahrten in Lorsch ein zuvor vorhandener Fahrradweg entfernt, da er den aktuellen Breitenvorschriften nicht entsprach. Der ADFC betont, dass Fördermittel nur bei Einhaltung von Qualitätsstandards vergeben werden sollten. Zudem wurde auf mangelhafte Radwegführungen zwischen Gemeinden hingewiesen, die lediglich durch Markierungen an Straßenrändern gekennzeichnet waren.

Die Planung von Fahrradwegen am Bedarf vorbei war auch Thema. Als Beispiel dient die Weschnitz-Wehr-Engstelle zwischen Lorsch und Heppenheim. Im Radkonzept des Kreises ist dort der Neubau einer breiteren Brücke vorgesehen. Die Planung der Stadt Heppenheim sieht aber vor, die Radwegführung nördlich entlang der B47 auf dem Wirtschaftsweg zu verlagern und so den Neubau der Brücke nicht zu verwirklichen. Der ADFC ist überzeugt, dass die bisherige Wegführung mit einer den Vorschriften entsprechenden Brücke den Bedürfnissen der Radfahrer entspreche, da auch am Wehr Tische und Bänke zum Rasten aufgestellt sind. Als Positivbeispiel wurde in Lorsch die Fahrradstraße durch die Ober-, Gutenberg- und Kantstraße in Richtung Werner-von-Siemens-Schule hervorgehoben. So ist es möglich, die Schule gut per Fahrrad zu erreichen. Das Fazit seitens Politik war positiv und es wurde angeregt, solche Radtouren öfter durchzuführen. Für den zweiten Bergsträßer Wahlkreis ist im September eine entsprechende Tour in Zwingenberg und Bensheim geplant.