Kreis Bergstraße: Junge Liberale für Atomkraft

Das abgeschaltete AKW Biblis war Schauplatz der Demonstration der Jungen Liberalen. Archivfoto: dpa

Die FDP-Jugendorganisation macht sich dafür stark, übergangsweise die drei noch aktiven Kernkraftwerke Deutschlands am Netz zu lassen.

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KREIS BERGSTRASSE. Kreis Bergstraße (red). Der Bergsträßer Kreisverband der Jungen Liberalen macht sich angesichts der Energie- und Klimakrise für Atomkraft stark. Am Donnerstag demonstrierten Mitglieder der FDP-Jugendorganisation nach eigenen Angaben vor dem Atomkraftwerk Biblis für eine Laufzeitverlängerung von Atommeilern. Das AKW Biblis ist bereits außer Betrieb.

"Um uns von russischem Gas unabhängig zu machen, muss Deutschland langfristig auf erneuerbare Energien und mindestens kurz- bis mittelfristig auch auf Atomkraft setzen", schreiben die Jungen Liberalen in einer Pressemitteilung. Eine Energiekrise im Winter könne nur mit Atomkraft verhindert werden, sagte Kreisvorsitzender Ole Wilkening.

Deutschland habe sich in den vergangenen Jahren "zu abhängig von undemokratischen Staaten gemacht". Mit Blick darauf sei klar, dass "der verfrühte Ausstieg aus der Kernkraft ein Fehler war".

Die Versorgungssicherheit müsse sichergestellt werden, gleichzeitig müsse der Forderung nach Klimaschutz nachgegangen werden. Die Jungen Liberalen halten der Mitteilung zufolge die Kernenergie für eine geeignete Technologie, um die aktuellen Engpässe zu überbrücken.

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Konkret fordern die Junge Liberalen, dass die drei noch aktiven Kernkraftwerke weiterhin am Netz bleiben, wobei sämtliche Sicherheitsanforderungen zu erfüllen seien. "Trotzdem halten wir die Kernspaltung für keine langfristige Lösung", schreiben die Jungen Liberalen. "Für die Zukunft müssen wir auf nachhaltigere Technologien wie Kernfusion und Solarenergie setzen, um Klimaschutz zu gewährleisten," sagte Vorstandsmitglied Caroline Ommer der Mitteilung zufolge. "Deutschland soll im Bereich Energie mehr Forschung zulassen und fördern."

Auch Burkhard Vetter, Mitglied des Kreisausschusses, nahm an der Veranstaltung teil. Er berichtete von seinen Erfahrungen als Einzelhandelskaufmann: "Wenn Corona dem Geschäft nicht schon genug geschadet hat, geben die steigenden Energie- und Strompreise nun den Rest."