Kreis Bergstraße erhält Einsatzbefehl für den Impfstart

Ab Sonntag wird im Kreis Bergstraße gegen das Coronavirus geimpft. Das Impfzentrum in Bensheim bleibt jedoch zunächst geschlossen. Foto: Sascha Lotz

Ab 27. Dezember wird im Kreis gegen Corona geimpft – zunächst nur in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Wann das Impfzentrum in Bensheim eröffnet, ist noch nicht sicher.

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KREIS BERGSTRASSE. „Ich habe eben den Einsatzbefehl aus Wiesbaden bekommen. Wir sind jetzt offiziell beauftragt, Impfungen vorzunehmen.“ Das berichtet Landrat Christian Engelhardt bei der Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Situation im Landkreis Bergstraße. Am Sonntag, 27. Dezember, wird dann mit dem Impfen gegen das Coronavirus begonnen. Das Impfzentrum in Bensheim bleibt jedoch zunächst geschlossen.

Denn zu Beginn werden lediglich mobile Teams unterwegs sein, um Impfungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen vorzunehmen. „Für die ersten drei Tage haben wir etwas weniger als 2000 Impfdosen vom Land zugeteilt bekommen“, erklärt Engelhardt. Da es im Kreis jedoch 38 Alten- und Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 2555 Bewohnern gibt und auch das Pflegepersonal Vorrang hat, bleibt das Impfzentrum zunächst geschlossen.

„Wir sind mit dem Impfzentrum fertig und dabei, Arbeitsverträge zu schließen. Wir könnten jederzeit vor Ort loslegen – auch jetzt schon“, berichtet der Landrat. Aufgrund der Menge an zur Verfügung stehenden Impfdosen sei ein Regelbetrieb jedoch noch nicht realistisch, weswegen Engelhardt über den Zeitpunkt der Öffnung des Zentrums keine Auskunft geben könne.

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Wann auch in Bensheim geimpft werden kann, hänge davon ab, wie viele Impfdosen der Landkreis in der Folge zugeteilt bekommt. „Für meinen Geschmack geht es viel zu langsam los. Ich hätte gerne mit Vollgas begonnen“, so Engelhardt. Er verstehe jedoch, dass es aufgrund der geringen Menge an Impfdosen im Moment nicht anders möglich ist. Es sei zumindest eine „positive Geschichte“, dass bereits in den ersten drei Tagen viele Bewohner und Pflegekräfte in den Einrichtungen geimpft werden können und so die vulnerable Gruppe geschützt wird.

Und auch zur seit Montag geltenden Ausgangssperre gibt es Neuigkeiten. Sie ist bis zum 18. Januar 2021 festgelegt, kann jedoch aufgehoben werden, wenn der Landkreis an fünf aufeinander folgenden Tagen eine Inzidenz von unter 200 vorweisen kann. Aktuell liege sie bei 203,34, berichtet Diana Stolz, zuständige Dezernentin für das Gesundheitsamt. Es gebe jedoch auch Einschränkungen bei der Fünftagesregel. „Wir sind dazu angehalten, zu berücksichtigen, dass über Weihnachten weniger getestet wird“, erklärt Christian Engelhardt. Wenn die Inzidenz nur an den Weihnachtstagen unter 200 liege, nicht jedoch ein lang anhaltender Trend erkennbar sei, werde die Ausgangssperre aufrechterhalten.

„Wir haben im Kreis nun an fünf aufeinander folgenden Tagen eine Inzidenz von über 200“, berichtet Diana Stolz. Aus diesem Grund habe man das Team des Gesundheitsamts noch einmal verstärkt. „Wir sind auch über die Weihnachtsfeiertage durchgängig besetzt und erreichbar“, so Stolz. Man werde also auch an den Feiertagen, so es nötig ist, Betroffene erreichen und unter Quarantäne stellen können. Aktuell sind im Kreis 15 Schulen, zwölf Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie sieben Kitas von Corona-Fällen betroffen. Für die Versorgung von Patienten stehen kreisweit 40 Intensivbetten zu Verfügung, erklärt Diana Stolz.