Turnier von Einheimischen und Flüchtlingen für mehr Toleranz

Bei dem Fußballturnier für mehr Toleranz, organisiert von den Jusos Ried, herrschte gute Stimmung auf und neben dem Spielfeld.Foto: Thorsten Gutschalk  Foto: Thorsten Gutschalk

Sport verbindet Menschen über Sprachbarrieren und Kulturgrenzen hinweg. Das zeigte am Samstagnachmittag das Fußballturnier für mehr Toleranz, das die Jusos Ried zum dritten...

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HOFHEIM/RIED. Sport verbindet Menschen über Sprachbarrieren und Kulturgrenzen hinweg. Das zeigte am Samstagnachmittag das Fußballturnier für mehr Toleranz, das die Jusos Ried zum dritten Mal veranstaltet haben. In der Hofheimer Sporthalle herrschte auf dem Spielfeld wie der Tribüne gute Stimmung.

„Der Nabel der südhessischen Freizeitfußballwelt ist heute Howwe“, zeigte sich Juso-Vorsitzender Marius Schmidt mit Blick auf die acht Mannschaften aus nah und fern begeistert. Das Turnier sei bei der Ausschreibung auf großes Interesse gestoßen, die Teilnehmerzahl höher als bei den bisherigen Veranstaltungen auf dem Bürstädter Freizeitkickergelände. Für das obligatorische Gruppenfoto wurde die Fahne mit der Aufschrift „Sport für mehr Toleranz“ wortgetreu hochgehalten. Die Spielleitung oblag Philipp Ofenloch und Maximilian Rühl, als Schiedsrichter fungierte Jan Schröpel aus Weinheim.

Reges Treiben auf der vollen Tribüne

Nach dem Anpfiff begann die Gruppenphase, ein besonderes Augenmerk lag natürlich auf den Einheimischen. Für „Die wilden Kerle“ aus Lampertheim endeten die Partien gegen die TGS Bieber und die Jusos International, die sich aus Flüchtlingen aus dem Rosengarten zusammensetzte, jeweils 0:0. Einen 2:0-Sieg erzielten „Die wilden Kerle“ dann gegen die Couchpotatos Allstars aus der Spargelstadt. Deren weitere Spiele gegen die Bieberaner und die Jusos International endeten mit 0:0. Einen sichtbar schlechten Tag hatten die Kerweborsch aus Hofheim, die Osbourne Killers (Worms) konnten fünf Treffer erzielen, KFC International (Grünstadt) sechs und Simply Watch 68´ (Offenbach) fünf bei einem Gegentor. Zum Weiterkommen reichte das nicht.

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Auf der vollen Tribüne herrschte ein reges Treiben, die Spieler in der Warteschleife und Zuschauer beobachteten die jeweils sechs Minuten dauernden Partien mit Spannung. So auch Natalie Wocko, die den Flüchtlingen aus Lampertheims kleinstem Stadtteil die Daumen drückte. Seit November letzten Jahres unterrichtet sie dort 18 Iraner dreimal wöchentlich in Deutsch. Auch der Rosengärtner Friedrich Prokop hat Kontakt zu den jungen Männern seit dem Anruf von Horst Werner Schmitt, der für „seine Jungs“, wie er sie gerne nennt, Trikots für das Turnier benötigte. Prokops Frau Andrea ist die Erste Vorsitzende des FC Waldesruh Lampertheim, Ehrensache, dass der Fußballverein den Jusos International, die am Ende den fünften Platz belegten, Oberteile spendete. Einen Satz Bälle gab es noch obendrauf.

Von den vier hiesigen Mannschaften kamen nur „Die wilden Kerle“ weiter. Im Halbfinale mussten sie sich nach dem Elfmeterschießen gegen den KFC International mit 4:5 geschlagen geben, entschieden dann aber das Spiel um Platz drei gegen die TSG Bieber mit zwei Toren für sich. Den Siegerpokal holten sich die Osbourne Killers, Zweiter wurde KFC International. „Das war ein tolles und faires Turnier, das wir nächstes Jahr gerne wieder in Hofheim austragen möchten“, lautete Marius Schmidts durchweg positives Fazit.

Von Petra Gahabka