Pflegende in Lampertheim mahnen Verbesserungen an

Immer mehr pflegebedürftige Menschen treffen auf immer weniger Pflegende. Archivfoto:dpa

Der 12. Mai ist der „Tag der Pflegenden“. Mitarbeitende der HDV gemeinnützigen GmbH fordern unter anderem spürbar bessere Rahmenbedingungen im Pflegebereich.

Anzeige

LAMPERTHEIM. (red). Nachdem sich die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich auch im zurückliegenden Jahr vielerorts nicht merklich verbessert haben, haben Mitarbeitende der HDV gemeinnützigen GmbH am Freitag, 12. Mai, in Südhessen und auch Lampertheim um fünf nach zwölf vor ihren Einrichtungen oder auf öffentlichen Plätzen gestanden und spürbar bessere Rahmenbedingungen angemahnt. Das teilte die HDV in einer Pressemeldung mit.

„Es ist höchste Zeit, dass wir handeln und das Ruder jetzt noch rumreißen“, wird Bernhard Pammer, Geschäftsführer der HDV, zitiert. Denn der Fachkraftmangel nehme eklatant zu. „Zu lange wurde applaudiert und geredet. Uns läuft die Zeit davon, der Beruf muss endlich attraktiver werden und die Politik muss ihren vollmundigen Worten Taten folgen lassen“, sagt Pammer anlässlich des Tages der Pflegenden am 12. Mai.

„Die konkreten Vorschläge für eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung liegen vor und werden von einer großen Mehrheit der Verbände und auch pflegepolitischen Vertretern befürwortet“, so Wilfried Wesemann, Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege. „Wir fordern gemeinsam mit vielen anderen Akteuren einen Pflegegipfel und auch eine Enquete-Kommission für die Pflege, damit wir diese gemeinsam grundlegend reformieren und einen Masterplan entwickeln können. Die klugen Ideen sind da, um die Katastrophe abzuwenden und endlich gesamtgesellschaftlich die Langzeitpflege zu entlasten.“

Das demografische Pulverfass, das Maria Loheide, Vorständin für Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, bereits im vergangenen Jahr angemahnt hatte, paart sich mit knapp 500.000 Pflegekräften, die in den kommenden zehn Jahren in ihren Ruhestand gehen. Es gibt immer mehr pflege- und hilfebedürftige Menschen und immer weniger Pflegende. Henning Krey, Einrichtungsleiter des Seniorenzentrums Dietrich-Bonhoeffer in Lampertheim, betont: „Das ist eine explosive Mischung, die die Pflegebedürftigen am Ende ausbaden müssen. Wir müssen es schaffen, wieder mehr Pflegende in den Beruf zurückzuholen und noch mehr Auszubildende für den Pflegeberuf zu gewinnen. Das geht nur, wenn Pflegekräfte eine nennenswerte Anerkennung ihrer Leistung erhalten.“ Denn Pflege konkurriere mit zahlreichen Ausbildungsberufen, die besser bezahlt seien und eben genau diese verlässlichen und familienfreundlichen Arbeitszeiten haben.