Mit Herz und Hand für Peru

Preisträgerin Liliane Schynoll (Mitte) freut sich mit den beiden Zweitplatzierten Laura Klingelhöfer (2.v.l.) und Aina Ahmad (2.v.r.) sowie Projektleiterin Ida Garaycochea (links) und Schulleiterin  Silke Weimar-Ekdur (rechts).Foto: Thorsten Gutschalk  Foto: Thorsten Gutschalk

Ein Logo-Contest, aber nicht irgendeiner: Am Lessing-Gymnasium in Lampertheim hatte die Projektgruppe „Los Amigos“ dazu aufgerufen, ein neues Logo für ihren eingetragenen...

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LAMPERTHEIM. Ein Logo-Contest, aber nicht irgendeiner: Am Lessing-Gymnasium in Lampertheim hatte die Projektgruppe „Los Amigos“ dazu aufgerufen, ein neues Logo für ihren eingetragenen Verein zu gestalten, einem Verein, der sich seit nunmehr 16 Jahren der Hilfe für peruanische Kinder verschrieben hat und der für Solidarität und Nächstenliebe steht. Eingereicht wurden 104 neue und fantasievolle Vorschläge, wie sich die ehrenamtliche Gruppe zukünftig präsentieren soll.

Nun wurden die Preisträger in der Aula des Gymnasiums bekannt gegeben. Den Logo-Contest gewann Liliane Schynoll aus der 9. Klasse, Sonderpreise wurden an Aina Ahmad (Klasse 7f) und Laura Klingelhöfer (Klasse 7b) verteilt.

Der Wettbewerb wurde von rund zehn Prozent der Lessing-Schüler angenommen, Interessierte aller Jahrgangsstufen hatten sich daran beteiligt und im Kunstunterricht oder zu Hause an ihren Entwürfen gearbeitet. Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur betonte, dass eine solche Ausschreibung neben der Förderung des Künstlerischen auch für die Ausbildung solidarischer Arbeit entscheidend sei: „Wir unterstützen an unserer Schule gezielt soziales Arbeiten und Lernen und werden aktiv für Andere, denn wir können hier mit einem relativen Wohlbefinden zusammen sein und haben Kapazitäten, anderen zu helfen.“

Projektleiterin Ida Garaycochea, Deutsch- und Spanischlehrerin am LGL, hatte 2006 die Idee von „Los Amigos“ von der Viernheimer Albertus-Magnus-Schule mitgebracht: „Mein Mann ist Peruaner und seine Cousine arbeitet in Lima am einzigen staatlichen Kinderkrankenhaus in Peru. Dort sind die Bedingungen sehr schwierig und wir versuchen, die medizinische Behandlung zu verbessern. Seit zwei Jahren ist unsere Initiative nun ein eingetragener Verein und sollte deshalb ein neues Logo bekommen“, sagte sie. Das Logo sollte die Ideale und Ideen von „Los Amigos“ widerspiegeln, und zwar aus der Perspektive eines Kindes für die Kinder in Peru.

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Für Liliane Schynoll war die Preisverleihung eine Überraschung, sie hatte gar nicht mit einem ersten Platz gerechnet. Am Handy hatte sie zunächst ein Bild von Machu Picchu bearbeitet, der gut erhaltenen und weltbekannten Inka-Ruinenstadt. Eingebaut ins Logo fügte sie zwei Hände und ein Herz hinzu, fertig war der Entwurf. „Ich habe mir überlegt, was Peru ist und was es dort für Wahrzeichen gibt und habe dann das alte Logo einfach neu gemacht. Eigentlich ganz einfach“, sagte die Neuntklässlerin lächelnd. Auch Aina Ahmad und Laura Klingelhöfer freuten sich: Ihre besonders feinfühligen und vielschichtigen Bilder hatten die Jury beeindruckt und sollten nicht unbeachtet bleiben. Ab der zweiten Stunde durften im Viertelstunden-Takt nacheinander alle Klassen des Gymnasiums in die Aula kommen und sich 30 ausgesuchte Logovorschläge anschauen. „Wir wollen, dass sehr viele Schüler hier heute hingehen können“, erklärte Schulleiterin Weimar-Ekdur.

Projekt ist fest im Schulleben verankert

„Los Amigos“ ist vielfältig am LGL verankert, das Thema ist nicht nur im Spanisch-Unterricht fächerübergreifend präsent. Wer will, kann sich etwa in die freiwillige Arbeitsgruppe ab der 9. Klasse einwählen. Oft übernehmen die AG-Mitglieder Catering-Aufgaben, verkaufen zugunsten des Vereins Kaffee und Kuchen. Ab kommendem Schuljahr soll das Projekt auch ab der 6. Klasse angeboten werden. „Ich werde oft von jüngeren Schülern angesprochen, die mitmachen wollen. Die Kinder wollen helfen“, sagte Spanisch-Fachsprecherin Ida Garaycochea, die dann mit ihnen für die guten Zwecke basteln möchte.